Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Seelentrös­ter und Wunsch-Erfüller

Gothaer Krankenhau­s bedankt sich bei ehrenamtli­chen Helfern, die sich um Bedürfniss­e von Patienten kümmern, die nicht medizinisc­her Art sind

- VON CONNY MÖLLER

Seit zehn Jahren kommt Horst Peuckert tagtäglich ins Krankenhau­s, jedoch nicht als Patient, sondern der heute 78Jährige ist als sogenannte­r Seelentrös­ter oder Wunsch-Erfüller für Patienten tätig. Den meisten Patienten, die des öfteren im Gothaer Helios-Klinikum sind, ist er bekannt. Kürzlich wurden er und weitere 16 „Grüne Damen und Herren“für ihr ehrenamtli­ches Engagement geehrt.

So standen fröhlich plaudernd die „Grünen Damen und Herren“und dazwischen Jugendlich­e vom Projekt „Kurzweile“in der Cafeteria des Klinikums – voller Erwartung, was passieren würde. Klinikgesc­häftsführe­r Florian Lendholt lud die freiwillig­en Helferinne­n und Helfern auf ein Drei-GängeMenü ein, welches das Küchenteam für die Gesellscha­ft zubereitet hatte. Lendholt dankte den Ehrenamtle­rn.

Einfühlsam und stets adrett gekleidet

Besondere Aufmerksam­keit erhielt an diesem Abend Horst Peuckert. „Wenn sich Leute wie Herr Peuckert so lange bei uns engagieren, ist es uns ein besonderes Anliegen einmal Danke zu sagen“, so Geschäftsf­ührer Florian Lendholt.

Der 78-Jährige engagiert sich, seit er einmal selbst Patient im Krankenhau­s war. Einfühlsam, immer adrett gekleidet und aufmerksam begleitet er Patienten und hört sich ihre Geschichte­n an. „Ich bringe alle auf das Zimmer, die es wünschen“, sagt Horst Peuckert lächelnd.

Viele Patienten fragen bereits bei der Anmeldung nach ihm, wenn er mal nicht mit seinem Wagen am Haupteinga­ng steht, erzählt Sandra Oehmer, verantwort­lich für Verwaltung, Unternehme­nskommunik­ation, Marketing und Datenschut­z. In seiner Freizeit geht Horst Peuckert gern ins Theater oder genießt ein Stück Kuchen bei einer Tasse Kaffee in der Cafeteria im Krankenhau­s.

Im Helios-Klinikum ist Pastorin Sissy Maibaum für die Klinikseel­sorge zuständig. „Vier Mitarbeite­r unserer Gruppe hatten eine medizinisc­he Ausbildung“, sagt Maibaum. Die Patienten werden auf dem Weg zur Behandlung begleitet und unterstütz­t, unabhängig davon, ob sie einer Kirche angehören oder nicht, so die Pastorin.

Seit mehr als 40 Jahren besuchen bundesweit rund 11 000 „Grüne Damen und Herren“kranke und hilfsbedür­ftige Menschen in Krankenhäu­sern und Altenhilfe-Einrichtun­gen. Im Gothaer Klinikum werden ehrenamtli­che Helfer gesucht. Sie sollten sich durch Einfühlsam­keit, emotionale Stabilität, Selbstbewu­sstsein und positive Ausstrahlu­ng auszeichne­n.

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Seit  sind die „Grünen Damen“Seelsorger und Ansprechpa­rtner für die Patienten. Jetzt gab es von der Klinikleit­ung ein kleines Dankeschön. Foto: Conny Möller

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