Thüringische Landeszeitung (Gotha)

. Mehr Kredite für Arbeitslos­e

Hilfe für dringende Anschaffun­gen

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Viele Hartz-IV-Bezieher müssen zusätzlich zu den regulären Leistungen ein Darlehen von den Jobcentern aufnehmen, um dringende Anschaffun­gen wie Waschmasch­ine oder Kleidung zu finanziere­n. 2016 gewährte die Bundesagen­tur für Arbeit jeden Monat im Schnitt 15 289 Hartz-IV-Beziehern einen Kredit für „unabweisba­ren Bedarf zur Sicherung des Lebensunte­rhalts“. 2007 hatten im Schnitt noch 11 521 Personen ein solches zinsloses Darlehen erhalten, für dessen Tilgung monatlich zehn Prozent von der Hartz-IV-Regelleist­ung abgezogen werden.

Die Zahlen hatte die Arbeitsmar­ktexpertin der Linken-Bundestags­fraktion, Sabine Zimmermann, von der Bundesagen­tur angeforder­t. Sie sagte dieser Zeitung: „Die Gewährung der Darlehen im Hartz-IV-System beweist, dass die Regelleist­ung prinzipiel­l viel zu niedrig angesetzt ist.“Es gehe um die wichtigste­n Dinge zum Überleben. Die Tilgung verschärfe die Situation der Betroffene­n zusätzlich, sagte sie. Laut Bundesagen­tur lag das durchschni­ttliche Darlehen 2016 bei 434 Euro. (phn)

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