Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Fokus aufs Wesentliche
Jenas Trainer Mark Zimmermann über die Vorbereitungen aufdie anstehenden Relegationsspiele
Nein, mit diesem Präsent hatte Mark Zimmermann nicht gerechnet. Der DDR-Rekordmeister BFC Dynamo übergab dem Jenaer RegionalligaTrainer ein Hufeisen als Glücksbringer für die Relegationsspiele.
Herr Zimmermann, was passiert nun mit dem Hufeisen?
Das nehmen wir natürlich mit nach Köln, dafür wurde es uns ja auch geschenkt. Mal schauen, welche Idee Uwe Dern dafür hat – vielleicht nageln es wir dort an unsere Trainerbank.
4:0 in Berlin ist dafürzumindest ein Ausrufezeichen. War das heute endlich wieder der alte bärenstarke FC Carl Zeiss?
Ja. Wir haben hier den Schlüssel gefunden, zielstrebig zu spielen, den Weg nach vorn zu suchen. Und nur durch die gute Leistung kommt auch das Ergebnis zustande. Wir hätten auch ein, zwei Tore kriegen können – aber dafür hat ja Raphael Koczor seine gute Form gezeigt. Auch das war wichtig. Wir haben Selbstvertrauen getankt, indem wir Tore geschossen und auch verhindert haben. Aber: Viktoria Köln wird ein anderes Kaliber sein als der BFC.
Einer, derimmerhin 33 Spieltage gesetzt war, saß heute draußen: Justin Gerlach. Warum?
Vor einer Woche stand er neben sich, deswegen haben wir ihn rausgenommen. Das haben wir auch besprochen. Es hat uns die Leichtigkeit gefehlt – und zumindest für das erste Spiel könnte es uns mehr Sicherheit geben, in unserem alten 4-2-3-1-System zu spielen. Und da habe ich aktuell das Gefühl, dass die Form eher bei René Klingbeil und Dennis Slamar besser ist. Justin Gerlach hat in den vergangenen Wochen etwas unglücklich gespielt.
Wie steht es denn um die Formkurve bei René Eckardt?
Er ist bei 80, 90 Prozent. Ich hätte ihn hier gerne länger spielen lassen, damit er die nötigen Körner bekommt. Aber wir schießen uns ja ins eigene Knie, wenn wir unnötig Risiko gehen. Er steht parat für die Spiele gegen Köln.
Wie bereitet man sich auf solche Entscheidungsspiele vor?
Wir machen nichts anders als in der Saison. Die Jungs haben zwei Tage frei – mit der Maßgabe, gesund zu bleiben. Gehen lassen können sie sich nach dem 1. Juni. Da haben sie Urlaub.
Wie wird der Ablauf in Köln sein?
Wir werden dort trainieren, am Samstag zur Spielzeit. Wir betrachten aber nicht nur die eine Woche jetzt, sondern auch die Tage danach vor dem Rückspiel. Wir wollen alles versuchen, alles bereitstellen, damit sich die Jungs auf das fokussieren, was wichtig ist.
Gerade ist Paderborn abgestiegen. Dort spielt einer, der in Jenahohe Beliebtheitswerte hat. Ist Robin Krauße ein Thema?
Sobald das Spiel am 1. Juni abgepfiffen ist, ist vieles ein Thema. Unter anderem auch diese Personalie. Aber wir wissen erst dann, wo wir spielen. Wir werden uns verstärken müssen – so oder so. Schaffen wir den Aufstieg, wird es sicherlich den einen oder anderen Spieler mehr brauchen.
Das Stadion in Köln wird fest in Jenaer Hand sein – kann das den entscheidenden Schub geben?
Wenn das keinen Schub gibt, dass uns halb Jena auswärts unterstützt, dann weiß ich auch nicht. Es ist im Grunde doch alles angerichtet.
Köln und Jenahaben sich mehrfach gegenseitig beobachtet. Haben Sie hier in Berlin schon alle Karten auf den Tisch gelegt?
Ich kann den BFC ja nicht mit Köln vergleichen und auch nicht den Berliner Trainer bitten, mal so spielen wie die. Es sind zwei unterschiedliche Spiele, weil es hier um nichts ging – außer um eine gute Leistung. Und die war besser als zuletzt.