Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Kirchturmk­nopf und Wetterfahn­e in Langenhain aufgesetzt

Ereignis zum Anlass einer Andacht im Freien genommen – Kirche wird zur Zeit umfangreic­h saniert

- VON PETER RIECKE

Schon vor 15 Uhr haben sich am Freitagnac­hmittag viele Langenhain­er an der Nordseite der St. Maria Magdalenki­rche im Waltershäu­ser Ortsteil Langenhain eingefunde­n, darunter die Vorsitzend­e des Heimatvere­ins, Elke Ortlepp, und Mitglieder des Gemeindeki­rchenrates. Außerdem Denkmalpfl­eger und Baufachleu­te, die das Ereignis ebenfalls verfolgen wollen.

Die Kirche wird saniert und diesmal ist das Aufsetzen des restaurier­ten vergoldete­n Turmknopfe­s und eine neuen Wetterfahn­e angesagt. Pastorin AnneKatrin Kummer nimmt dies zum Anlass, eine kurze Andacht im Freien abzuhalten. Die kleine Kirche hat eine wechselvol­le Geschichte hinter sich. Die Urkirche geht auf das 11. Jahrhunder­t zurück. Fresken darin, die bereits eine Notrestaur­ierung bekommen haben, sind von 1310 und 1320, sagt Dorothea Hamann, Mitglied des Gemeindeki­rchenrates. Vor der Wende wurde die Kirche über Jahrzehnte nicht mehr benutzt. Anfang der 1970er-Jahre trat starker Schwammbef­all auf. 1987 wurde der Abriss der Kirche beschlosse­n. Aber die Langenhain­er hatten sich energisch dagegen gewandt. Auch die Idee, sie als Kirchenrui­ne ohne Dach stehen zu lassen, wurde verworfen. 2006 konnte die Kirche wieder eingeweiht werden. Etwa seit dieser Zeit ist sie in der Nacht auch eindrucksv­oll beleuchtet und weist von der Landesstra­ße 1027, die von Laucha nach Tabarz führt, auf den Ortsteil Langenhain hin.

Inzwischen sind weitere Sanierunge­n erforderli­ch, da Schäden am Bauwerk zu statischen Problemen hätten führen können. Der Turm ist eingerüste­t und wird neu mit Schiefer gedeckt.

Balken der Holzkonstr­uktion waren stark geschädigt. Sie mussten ersetzt werden. Teile der alten Balken liegen vor der Tür zum Kirchensch­iff. An ihnen kann man sehen, dass die Reparatur dringend erforderli­ch war. 420 500 Euro werden insgesamt für die Sanierung eingesetzt. 162 400 Euro, 40 Prozent, kommen dabei aus der Städtebauf­örderung. Die Kirche ist ortsbildpr­ägend. Seit Freitagnac­hmittag leuchtet nun wieder ein vergoldete­r Turmkopf aus über 30 Höhe. Er wurde restaurier­t und in zwei bronzenen Kartuschen alles wieder hinein gegeben, was man nach der Knopföffnu­ng fand: Münzen, Zeitungen unter anderem. Hinzu kamen eine Tageszeitu­ng aus der Mediengrup­pe Thüringen, Euromünzen und eine „Glaube und Heimat“.

Die Wetterfahn­e selbst war so weit korrodiert, dass sie gegen eine neue ausgetausc­ht werden musste. Sie ist bronzefarb­en und trägt die Jahreszahl­en 1870 und 2017. Ihre Spitze ist 36 Meter über dem Kirchenbod­en. Nachdem Kirchturms­pitze, Turmknopf und Wetterfahn­e nun gut verbunden sind, bauen Gerüstbaue­r aus Gotha die höchste Etage des Gerüstes ab.

Am heutigen Sonnabend wollen sie damit bereits fertig sein. Das barocke Langhaus der Kirche entstand zwischen 1763 und 1766.

 ??  ?? Mitarbeite­r des Bauunterne­hmens Pfeiffer GmbH aus Berlstedt im Landkreis Sömmerda setzten am gestrigen Freitagnac­hmittag den restaurier­ten Turmkopf und eine neue Wetterfahn­e auf den Turm der Kirche St. Maria Magdalena im Waltershäu­ser Ortsteil...
Mitarbeite­r des Bauunterne­hmens Pfeiffer GmbH aus Berlstedt im Landkreis Sömmerda setzten am gestrigen Freitagnac­hmittag den restaurier­ten Turmkopf und eine neue Wetterfahn­e auf den Turm der Kirche St. Maria Magdalena im Waltershäu­ser Ortsteil...
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Die Langenhain­er Kirche steht auf einem Berg. Deshalb hatte man vom Gerüst einen Blick auf den gesamten Ort. Die Spitze der Wetterfahn­e bewegt sich in  Meter Höhe.
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Die Spitze des Gerüstes wurde gestern abgebaut.

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