Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Schach-Meisterschaft in Apolda: Ein Engel mit Herz
Nach knapp drei Stunden war gestern die erste Partie der Deutschen Schachmeisterschaften in Apolda entschieden. Großmeister Alexander Donchenko, vor einem Monat Sieger der Deutschen Juniorenmeisterschaft, setzte seinen Gegner Rick Frischmann mit der Dame matt.
Keine 60 Minuten später gab es die erste Überraschung zu bestaunen. Der 14 Jahre alte Luis Engel trotzte Großmeister Georg Meier in einer beherzten Partie ein starkes Remis ab. Das Hamburger Talent war gegen die deutsche Nr. 2 mit den schwarzen Steinen mutig einer Zugwiederholung ausgewichen und brachte dafür ein chancenreiches Läuferopfer, nach dem Meier schnell auf Schadensbegrenzung setzte. Er gab die Figur zurück und rettete sich ins Dauerschach. NachwuchsBundestrainer Bernd Vökler aus Apolda, der Engel für die Meisteschaft er nominiert hatte, lobte seinen Schützling nach der Partie: „Damit hat er seinen Start schon gerechtfertigt.“
Einen ganzen Turm hatte Titelverteidiger Sergey Kalinitschew gegen Matthias Tonndorf ins Geschäft gesteckt, dafür aber drei starke Freibauern erhalten. Auch wenn sich Tonndorf zäh verteidigte, die Bauernwalze war zu stark.
Das Thüringer Duell zwischen Ferenc Langheinrich (Empor Erfurt) und Lokalmatador Cornelius Middelhoff entschied Langheinrich für sich. (ae)