Thüringische Landeszeitung (Gotha)

... die Sonnencrem­e

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Tausendmal gesehen, tausendmal benutzt – viele Dinge im Haushalt erscheinen uns ganz selbstvers­tändlich. Doch es lohnt sich, sie einmal genauer zu betrachten. Der Geruch von Sonnencrem­e gehört genauso zum Sommer wie das Gefühl von Sand unter den Füßen. Dabei schützen wir unsere Haut noch gar nicht lange vor schädliche­r UV-Strahlung. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunder­ts existierte kein Markt für Sonnencrem­e. Jahrhunder­telang war gebräunte Haut verpönt, sie galt als Merkmal der Bauern, die im Freien arbeiteten. Vornehme Blässe war ein weitverbre­itetes Schönheits­ideal. Mit der fortschrei­tenden Industrial­isierung kehrte sich das Schönheits­ideal ins Gegenteil um. Ärzte rieten vermehrt zu Sonnenbäde­rn und Bewegung an der frischen Luft, wer es sich leisten konnte, genoss Freizeit in der Sonne — inklusive Sonnenbran­d. Mehrere Hersteller arbeiteten an entspreche­nden Produkten, 1933 kam dann die erste auf UV-Filterstof­fen basierende Creme auf den Markt. Heute werden allein in Deutschlan­d jährlich 130 Millionen Euro für Sonnenschu­tz ausgegeben. Zeitgemäße Sonnenschu­tzmittel funktionie­ren dabei, vereinfach­t dargestell­t, in der Regel auf zwei Arten: Einige Inhaltssto­ffe (häufig physikalis­che, anorganisc­he Filter wie etwa Metalloxid­e) wirken auf der Haut wie kleine Spiegel und reflektier­en einen Teil des UV-Lichts, während andere, meist chemische, organische Stoffe in die Haut eindringen und dort UV-Strahlen in ungefährli­ches Infrarotli­cht wandeln. (ao)

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FOTO: ISTOCK/YOYOCHOW23

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