Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Kipperhersteller Bell baut Werk auf Eisenacher Kindel aus
Südafrikanisches Unternehmen produziert seit 2003 in Thüringen. Reaktion auf steigende Verkaufszahlen
Der südafrikanische Kipper-Hersteller Bell investiert erneut in sein Thüringer Werk.
Mit dem symbolischen ersten Spatenstich begannen gestern die Arbeiten am neuen Fertigungskomplex in Eisenach. Die Fertigungshallen mit rund
12 000 Quadratmetern Produktionsfläche ermöglichen laut Aufsichtsratschef Gary Bell ab Mitte kommenden Jahres erstmals auch die Vorort-Fertigung von Baugruppen und Komponenten für die weltweit vermarkteten Transportfahrzeuge für den Erdbau und die Gewinnung von Rohstoffen. „Das wertet den Standort massiv auf und schafft zusätzlich zu den bestehenden
140 Arbeitsplätzen mittelfristig zahlreiche neue qualifizierte Arbeitsplätze“, kündigte Bell an.
Rund 13 Millionen Euro investiert man in den Bau von Werkhallen, in Büro- und Sozialgebäude auf dem Firmengelände am Kindel und in die Ausrüstung mit Fertigungsanlagen. Künftig sollen laut Werkleiter André Krings die großen Mulden für die Kipper, die bislang aus Südafrika angeliefert werden, vor Ort hergestellt werden.
Ein Schritt, den die Thüringer Wirtschaftstaatssekretärin Valentina Kerst (SPD) ausdrücklich begrüßte. „Dieser Spatenstich belegt, dass Thüringen beste Bedingungen bietet, für Unternehmen, die langfristig investieren und wachsen wollen“, sagte Kerst. Mit der Ansiedlung weiterer Fertigungsschritte entwickele sich das reine Montagewerk zum Standort mit eigenen
Produktions-und Entwicklungsaktivitäten.
Unterstützung fand Bell laut Aufsichtsratschef Gary Bell bei der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen. Deren Chef Andreas Krey sieht in der Entscheidung der Firma ein klares Bekenntnis zum Standort.
„Unser Industriegebiet, das bereits zu 89 Prozent ausgelastet ist, erfährt durch diese Investition eines Global Players zusätzliche Aufwertung“, so Krey.
Bell reagiert mit dem Ausbau in Eisenach auf steigende Verkaufszahlen für Muldenkipper auf der gesamten Nordhalbkugel.
Mit Abschluss der zweiten Erweiterungsstufe im Frühjahr 2019 will Bell Equipment noch flexibler und schneller auf Kundenanforderungen in Europa, Asien und Nordamerika reagieren können.
Die Südafrikaner hatten im Jahr 2003 ihr Werk auf dem Kindel
bei Eisenach eröffnet und monieren seitdem dort inzwischen bis zu 500 Kipper jährlich für Kunden in Bergbau und Baustoffgewinnung. Die Wahl Thüringens als Standort für die europäische Fertigung begründet Bell mit zentraler Lage und guter Erreichbarkeit.