Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Fassadenkunst erinnert an ältestes Haus Gothas
Künstler Max Kosta gestaltet Graffiti, wie schon in der Enckestraße
Im Brühl tut sich was. Seit Anfang der Woche gestaltet der Künstler Max Kosta aus Erfurt die Fassade der Gebäude Brühl 13 und 15 mit einem Bild. Den Auftrag hat er von der Gothaer Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) erhalten.
„Als wir den Neubau 2016 abgeschlossen hatten, fehlte uns noch eine Idee für die Fassade. Wir haben erst einmal großflächig Werbung in eigener Sache gemacht“, sagt Heike Backhaus, technischer Vorstand der WBG. Allerdings lasse das die Gestaltungssatzung der Stadt Gotha nicht zu, wie ein Schreiben der städtischen Bauordnung das Wohnungsunternehmen informierte. „Die Werbung musste in einer bestimmten Frist also weg“, so Heike Backhaus.
Mit der Stadt habe sich die WBG auf eine künstlerische Fassadengestaltung einigen können. „Unser Neubau ist ja anstelle des ältesten Hauses von Gotha entstanden. Eine Ansicht dieses Gebäudes mit seinem markanten Torbogen und dem Blick hindurch auf das Neue erschien uns als gute Idee. Und Max Kosta hat uns einen überzeugenden Entwurf vorgelegt.“
Mit dem 29-jährigen GraffitiKünstler arbeitet die WBG nicht zum ersten Mal zusammen. Kosta hat für das Unternehmen schon die Fassaden der Häuser in der Enckestraße gestaltet.
„Ich freue mich, dass ich wieder in Gotha arbeiten darf, sogar in der Innenstadt, das hat einen besonderen Charme“, sagt Max Kosta. Er habe zu dem historischen Gebäude, das er darstellen soll, anhand von Zeitungsberichten und Fotos recherchiert und bald einen Entwurf im Kopf gehabt. „Das alte Haus mit dem Torbogen wird zu sehen sein, aber als Illusion“, sagt Kosta der von „Just365“, so der Künstlername, unterstützt wird.
Gotha kennt er gut. „Ich habe schon bei mehreren städtischen Graffiti-Projekten gesprüht und unter anderem eine Unterführung gestaltet“, sagt Max Kosta. Nun hinterlässt er erneut Spuren in Gotha – diesmal an markanter Stelle im Brühl, einem Eingangstor zur Innenstadt.