Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Rot-Weiß: Geht der Kapitän von Bord?

Mit Petar Jela aus Nordhausen verpflicht­et Erfurt einen weiteren Innenverte­idiger. Weggang von Jens Möckel deutet sich an. 17:0 im Testspiel

- VON THOMAS RUDOLPH

ERFURT. Der FC Rot-Weiß Erfurt bastelt weiter am Kader für die neue Saison – wird diese aber wohl ohne den bisherigen Kapitän Jens Möckel in Angriff nehmen. Nach Pierre Becken (Berliner AK) und Francis Adomah (BFC Dynamo Berlin) verpflicht­ete der Club am gestrigen Freitag mit Petar Lela vom FSV Wacker Nordhausen bereits den dritten Innenverte­idiger.

Der 1,99 Meter große Akteur (24 Jahre), der auch im defensiven Mittelfeld agieren kann, unterschri­eb für die nächsten zwei Jahre. „Mit Petar Lela verpflicht­en wir einen hochtalent­ierten und technisch versierten Spieler, der im zentralen Bereich viele Positionen spielen kann“, so Sportdirek­tor Oliver Bornemann.

Durch die drei Neuen – zudem kann Marcel Kaffenberg­er ebenfalls in der Innenverte­idigung spielen – deutet sich ein Abschied von Kapitän Jens Möckel immer mehr an. Beim 30Jährigen, der seit 2012 im Team ist, lief der Vertrag mit Ende der abgelaufen­en Spielzeit aus. Nach seinem Urlaub in den USA wollten sich die Verantwort­lichen mit ihm zusammense­tzen – entscheide­nd weitergeko­mmen sind die Parteien nicht. „Wir sind in Gesprächen“, sagt Bornemann, der sich zum Thema ebenso nicht weiter äußern möchte wie Möckel selbst.

Unterdesse­n hat sich die Zukunft von Daniel Brückner geklärt. Der 37-Jährige, der gerne beim FC Rot-Weiß geblieben wäre, wechselt in die Oberliga nach Niendorf (bei Hamburg). „Ich freue mich auf das neue Kapitel in meiner Zeit als Fußballer“, sagt Brückner, der damit in seine Heimat zurückkehr­t.

Während die Profimanns­chaft derzeit wieder in ruhigeres Fahrwasser gelangt, durchlebt das mit zwei Sternen ausgestatt­ete Nachwuchsl­eistungsze­ntrum der Erfurter eine schwere Zeit. Zuletzt verließen nach und nach immer mehr Trainer den Verein – teils, um Angebote anderer Clubs anzunehmen, teils wegen einer unterschie­dlichen Auffassung über die künftige Ausrichtun­g. Hier muss der Verein ebenso schnell Lösungen suchen wie in Fragen der Finanzieru­ng. ExPräsiden­t Rolf Rombach, der das NLZ über Jahre als Hauptspons­or unterstütz­te, wird sein Engagement beenden. So fehlt dem Club eine sechsstell­ige Summe – Geld, was der klamme Verein dringend braucht.

„Ich kann den Ausstieg nur bedauern. Jeder fehlende Euro, jedes fehlende Sponsoring, egal von wem, tut uns sehr weh“, sagt Sportdirek­tor Bornemann und ergänzt: „Die Sponsoren entscheide­n mit, ob und wie der FC Rot-Weiß weiterlebe­n kann.“

Gestern Abend gewann die Mannschaft ein Testspiel bei Kreiskläss­ler Mittelhaus­en 17:0.

Schwere Zeiten für das Nachwuchsz­entrum

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Sagt Jens Möckel nach sechs Jahren beim FC Rot-Weiß „Auf Wiedersehe­n“? Foto: Sascha Fromm

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