Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Nein
, es geht auch weder darum, ob Özil die Hymne mitsingt oder für Fotos mit einem Despoten posiert. Er gehört in seiner jetzigen Verfassung rein sportlich nicht in die erste Elf. Gegen die Mexikaner fehlten ihm neben Körpersprache und Selbstvertrauen auch Tempo und die Robustheit. Zwei, drei feine Zuspiele konnten das desaströse Zweikampfverhalten nicht kompensieren. Özil verlor 86 Prozent seiner direkten Duelle; ein unterirdischer Wert.
Das ist nicht einmal verwunderlich. Schon in den Wochen vor der WM steckte der filigrane Techniker im Formtief, plagte sich bis zuletzt mit Verletzungen. Warum Löw trotzdem an ihm festhielt und Reus zunächst auf der Bank ließ, ist nicht nachzuvollziehen. Die deutsche Elf benötigt dringend jemanden, der auch das Risiko im Dribbling sucht und Zug zum Tor hat.
Özil fehlt aktuell beides.