Jena als guter Gastgeber

Mit Zuversicht und Gottvertrauen? Vielleicht. Zumindest sendet uns der Himmel endlich einen Sommer. Jena kann an diesem Wochenende in vielerlei Hinsicht ein guter Gastgeber sein. Und doch blicken viele Augen am Sonntag nach Köln.

Mit einem ökumenischen Himmelfahrtsgottesdienst wurde am Donnerstagabend der Kirchentag auf dem Weg Jena/Weimar eröffnet. Rund 1800 Menschen kamen zum Weimarer Markt, darunter waren Oberbürgermeister Albrecht Schröter (SPD), Superintendent Sebas tian Neuß, auch Polizeichef Thomas Quittenbaum wurde gesichtet, während später am Abend die Band Rosa für den guten Ton sorgte. Für die evangelische Kirche geht es um viel, wobei 500 Jahre Luther nur ein Mittel zum Zweck sind: Sie muss Antworten auf jene Fragen finden, die die Menschen bewegen: Fragen über die Freiheit und Entwicklung unseres demokratischen Gemeinwesens, über unser Zusammenleben und über die Bewahrung unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

Im AbbeSportfeld geht es um Sekunden, die deutschen TopSprinter laufen um die Norm für die LeichtathletikWeltmeisterschaften.

Einen Tag später geht es in Köln um den Aufstieg. Wenn in Wittenberg der Kirchentag sein Ende findet, prallen Carl Zeiss Jena und Viktoria

Köln in der Relegation aufeinander. Relegatio bedeutet im Lateinischen Verweisung, Entfernung, Verbannung und trifft nicht wirklich den Kern, wenn zwei Tabellenführer eine Spitzensaison krönen wollen.

Nirgends ist der deutsche Fußball so undurchlässig wie zwischen der dritten und vierten Liga. In solch einem K.o.Spiel kann viel schiefgehen. Wer das Spiel Wolfsburg gegen Braunschweig gesehen hat, wird das wissen: Handelfmeter, was für ein Murks. Unser Vorschlag: Es gibt sechs Aufsteiger und es gibt sechs Absteiger. Machen wir uns dadurch Freunde? Seien wir auf jeden Fall ein guter Gastgeber beim Rückspiel. Sollte Sie all das nicht neugierig machen, so könnten Sie immer noch am Schleichersee oder im Ostbad abtauchen. Der Himmel sendet uns endlich einen Sommer.