Thüringische Landeszeitung (Jena)
Dänische Flieger erkunden Jena und das Saaletal
39 Motorflieger aus Skandinavien steuerten den Landeplatz JenaSchöngleina an
SCHÖNGLEINA. „Inzwischen bringen die Fliegertreffen auf unserem Verkehrslandeplatz mehr Touristen in die Region, als es die Aktionen des Tourismusverbandes vermögen“, ist Wolfgang Kuhnert, Geschäftsführer des Verkehrslandeplatzes Jena-Schöngleina, überzeugt. Zu Christi Himmelfahrt begrüßte er jedenfalls persönlich auf dem Verkehrslandeplatz die 39 Motorflieger und deren Begleitung, die aus allen Ecken Dänemarks per Flugzeug zu einer dreitägigen Entdeckungstour nach Ostthüringen gekommen waren. „Wir sind gespannt, was uns erwartet“, sagte Jean Nygaard, der gemeinsam mit Tina Pedersen und Carsten Svendsen den Flug nach Thüringen organisiert hatte. Unter anderem wollen sich die Dänen während ihres Aufenthaltes die Städte Weimar und Jena, das KZ Buchenwald, die Dornburger Schlösser sowie die Leuchtenburg anschauen sowie in den Abendstunden die Thüringer Gastlichkeit genießen.
Jedes Jahr suchen sich einige unter dem Dach der Dansk Motorflyver Union (DMU) organisierten Motorflieger ein lohnenswertes Ausflugsziel aus. „Wir waren schon in Tallin, in Straßbourg oder in England“, erklärte Tina Pederson. Diesmal sei man neugierig auf Thüringen. „Die Landschaft ist schön.“Ziel sei es, möglichst viele Regionen und Städte in einem Radius von 600 bis 800 Kilometern kennenzulernen. „Voraussetzung ist natürlich, dass ein passender Landeplatz in der Nähe ist“, schränkte Nygaard mit einem sehr guten Deutsch ein.
„Dass ich mich so gut auf Deutsch verständigen kann, liegt daran, dass ich als Kind über ein deutsches TV-Programm viel Sesamstraße geschaut habe. Da habe ich die Sprache nebenbei mitgelernt“, erklärte der dänische Flieger mit einem breiten Lächeln.
Den Verkehrslandeplatz in Schöngleina findet er völlig in Ordnung. „Die Start- und Landesbahnen sind sehr gut, man kann Tanken und es gibt einen Imbiss auf dem Gelände. Das ist in Dänemark keinesfalls eine Selbstverständlichkeit.“Auf die Idee, Thüringen zu besuchen, war ein Teilnehmer des letztjährigen Cessna-Treffens in Schöngleina gekommen. „500 Jahre Reformation, die vielen Schlösser und Burgen und das gute Bier haben uns dazu gebracht, den Auslandsflug hierher zu organisieren“, erklärte Carsten Svendsen.
„Die Treffen zahlen sich langsam aus“, meinte Kuhnert. Im Jahr 2016 habe man 4000 Passagiere aus 14 Ländern in JenaSchöngleina begrüßen können. „Eine stolze Zahl.“