Thüringische Landeszeitung (Jena)
Mehr Geld mit Referenzbudgets?
1 Referenzbudgets orientieren sich an Beispielhaushalten. Wie realistisch sind diese Angaben? Sie sind repräsentativ für das jeweilige Profil. Bisher gibt es insgesamt 84, unterteilt nach Einkommensgruppe, Personenzahl im Haushalt, Alter etc. Die Daten stammen aus der Einkommensund Verbrauchsstichprobe des statistischen Bundesamtes. Die findet regelmäßig alle fünf Jahre statt, durch die Einrechnung der Inflationsrate beim erwähnten Onlinetool bleiben die Zahlen in der Zwischenzeit aktuell. Als Teil der Erhebung führen 15 000 Haushalte ein Haushaltsbuch und registrieren Einnahmen und Ausgaben. 2 Wie setzt eine Familie die Erkenntnisse praktisch um? Man kann sich fragen: Woher kommt es, dass wir in diesem oder jenem Bereich mehr ausgeben als vergleichbare Haushalte, und im nächsten Schritt schauen, ob es Sparpotenziale gibt. Vielen Menschen fehlt ja leider solch ein konkreter Blick auf die eigene Ausgabenstruktur, was sicher auch damit zu tun hat, dass wir immer öfter mit Karte oder online bezahlen. Dabei muss man nicht immer ein Haushaltsbuch führen, um einen Überblick zu bekommen. 3 Inwieweit können Referenzbudgets jemanden unterstützen, zukünftige familiäre oder häusliche Szenarien zu planen? Sie können sehr gut dabei helfen, vor dem Übergang in eine neue Lebensphase die finanziellen Spielräume abzuschätzen, etwa beim Schritt vom Paar zum Familienhaushalt oder bei der Vorbereitung auf den Ruhestand.