Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
„Landrats-Kandidat wird aus Heiligenstadt kommen“
Interview: Thomas Kretschmer ist seit zwei Jahren Vorsitzender der CDU im Landkreis – Freitag tritt er wieder an
LANDKREIS. Der CDU im Landkreis wählt am Freitag in Höngedas Schenke einen neuen Vorstand. Unsere Zeitung sprach mit Thomas Kretschmer aus Mühlhausen, der vor zwei Jahren zum neuen Kreisvorsitzenden gewählt worden ist.
Freitag wird in Höngeda ein neuer Kreisvorstand gewählt. Treten Sie wieder an? Was motiviert Sie dazu?
Ich bewerbe mich wieder um den Vorsitz, viele Ortsverbände und Vereinigungen haben mich vorgeschlagen. Das motiviert mich, als Vorsitzender mit meinen Freunden für die Menschen im Unstrut-Hainich-Kreis zu arbeiten.
Wir fällt Ihr Fazit nach zwei Jahren als Vorsitzender aus?
Positiv, mit Möglichkeiten nach oben. Trotz schwieriger Themen mit hohem Konfliktpotenzial wie Gebietsreform, Görmarkaserne und die Aufnahme Geflüchteter im Kreis ist die CDU geeint und vertritt jeweils einig ihre Position. In der gewiss nicht einfachen Gemengelage von Asylpolitik und Rentenangleichung von Ost und West ist die Union stärkste Kraft im UnstrutHainich-Kreis. Mit der Bildung einer Schüler-Union haben wir Zukunft gestaltet. Persönlich ist mir der Erfolg bei der Wahl des Bürgermeisters von Bad Tennstedt der schönste Erfolg.
Nur jeder Zweite der Vorstandsmitglieder und Beisitzer des Kreisvorstands hat überhaupt an der Hälfte der Vorstandssitzungen unter Ihrer Führung teilgenommen. Ist denn so eine kontinuierliche Arbeit möglich?
Diese Einschätzung kann ich nicht teilen. Ja, die Beteiligung an den Sitzungen ist nicht immer erfreulich gewesen. Jedoch sind aktive Vorstandsmitglieder auch aktiv in ihren Gemeinden, sind Bürgermeister, Ratsmitglieder und sind auch dort für die CDU wichtig. Außerdem ist Vorstandsarbeit nicht nur Teilnahme an Sitzungen, sondern auch Präsenz vor Ort und Mitgestaltung in den elektronischen Medien. Vorstandsarbeit geht auch über E-Mail.
Vor zwei Jahren, damals in Großengottern, tat man sich schwer, überhaupt zwölf Beisitzer zu finden und die Frauenquote zu erfüllen. Halten Sie trotzdem an den Zahlen fest?
Ich denke schon. Im Übrigen sind es jetzt schon mehr Bewerbungen als die zwölf Beisitzerplätze. Erfreulicherweise viele Frauen und junge Mitglieder. Was müsste der CDUKreis
verband tun, um zusammen mit der Kreistagsfraktion mehr zu gestalten?
Der Vorsitzende der Kreistagsfraktion ist mein Stellvertreter, Mitglieder der Fraktion sind auch im Vorstand: Die Vernetzung ist exzellent. Problematisch ist das Klima im Kreistag: Der Landrat macht Termine nach Belieben, und oft genug kommt die Mehrheit der CDUFraktion an Grenzen. Das sind bedauerlicherweise auch Grenzen des Verbandes.
Wo sehen Sie die wichtigsten Aufgaben und Ansatzpunkte?
Gemeinsam mit der Fraktion die nicht gewollte, aber wohl uns überzwungene Gebietsreform zu gestalten: 1. Mit dem Eichsfeldkreis auf Augenhöhe den neuen Kreis gestalten. 2. dem Unstrut-Hainich-Kreis Entschuldung gewähren, aber dem Verantwortlichen, Harald Zanker, keine Absolution erteilen. 3. Die CDU im Eichsfeldkreis ist in Verantwortung. Für den gemeinsamen EichsfeldHainich-Kreis wird der Landratskandidat aus Heiligenstadt kommen und der Vorsitzende der vereinten CDU aus Mühlhausen. 4. Mühlhausen ist die Kreisstadt
Angesichts der anstehenden Kommunalwahl: Was will die CDU im Landkreis tun, um sich stark aufzustellen?
Also zunächst steht die Bundestagswahl an. Wir werden alles tun, Christian Hirte bei der Wahl zu unterstützen und Angela Merkel als Bundeskanzlerin erneut in die Verantwortung für Deutschland zu bringen.
Werden Sie als Kreisvorsitzender Einfluss nehmen auf die Suche nach den Kandidaten, vor allem in Ihrer Heimatstadt Mühlhausen? Oder überlassen Sie das den Ortsverbänden?
Natürlich wird es Aufgabe des am Freitag neu zu wählenden Kreisvorstands der CDU sein, die Verbände bei der Findung und Vorbereitung von Kandidaten für die Bürgermeisterwahlen zu unterstützen. Die Suche und das Finden beginnt jedoch im Ortsverband.