Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Marktkirche soll zum Begegnungszentrum werden
Pläne für St. Bonifacii nehmen Gestalt an – Wceinbau erster Schritt
BAD LANGENSALZA. Die Marktkirche St. Bonifacii soll zu einem offenen und lebendigen Begegnungs-zentrum der Stadt werden und dennoch ein Haus Gottes bleiben. Das dafür entworfene Projekt „Stadt - Raum Kirche“nimmt jetzt konkrete Züge an. 2018 könnte es mit der Umsetzung losgehen.
Im Zuge der Sanierung der Kirche, die schon seit den 90er Jahren in Etappen läuft, sei auch die Frage aufgekommen, wie das stadtprägende Gebäude künftig genutzt werden soll, sagte Pfarrer Dirk Vogel. Nur für Gottesdienste und ansonsten als eine Art Museum? Damals sei die Idee entstanden, die Kirche zu einem Gemeinde- und Kommunikationszentrum zu machen und sie mehr auch ins weltliche Stadtleben einzubinden.
In Workshops, an denen Denkmalfachleute, Vertreter der Kirche, der Stadt, von Behörden, dem Marktkirchenverein, Tourismus und der Kirchenmusik teilnahmen, wurde die Idee 2015 und 2016 konkretisiert. Vor allem der Bereich der Orgelempore steht im Fokus des Konzepts. Unter ihr sollen, akustisch abgetrennt durch Glaswände, Räume für Gruppen bis zu 100 Menschen entstehen. Das Foyer wird so gestaltet, dass sich Gruppen vor oder nach Stadtführungen hier treffen können. Durch eine gläserne Gestaltung sollen Einblicke in die Kirche möglich sein, selbst wenn das Haus nicht geöffnet haben sollte, etwa im Winter.
Eine kleine Cafébar und ein WC sind ebenfalls vorgesehen. Auf der Empore sollen mittelalterliche und barocke Kunstgegenstände aus der Kirche und eine Sammlung historischer Musikinstrumente gezeigt werden. Manche der jetzt noch oben gelagerten Kunstgegenstände sollen auch wieder in das Kirchenschiff zurückkehren, sagte Dirk Vogel, zum Beispiel mittelalterliche Tafelmalereien mit biblischen Szenen.
Der Toiletten-einbau als ein zentrales Element für eine öffentliche Nutzung ist nun der erste konkrete Schritt zur Umsetzung des Konzepts, auch mit Blick auf die Kirche als Veranstaltungsort, etwa für Konzerte, Feiern oder Gesprächsrunden.
Der Gemeindekirchenrat beschloss vor kurzem, die Planung dafür in Auftrag zu geben. Der Bau soll 2018, spätestens 2019 beginnen. Ebenfalls beschlossen sei, dass sich eine Arbeitsgruppe um die nötigen Finanzen kümmert, sagte Dirk Vogel. Denn fast eine Million Euro wird das Projekt wohl kosten.
Bislang ist aber noch kein Geld da. Das Vorhaben könne man nur mit Hilfe von Stiftungen oder Groß-spendern bewältigen. Alleine der Einbau der Toilette werde rund 80000 Euro kosten.