Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Ausstieg in die Ferne gedrängt
Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), ist konsequent. Sein Ziel ist ein langsamer, kontrollierter Anstieg der Marktzinsen. Diese waren für den Geschmack der EZB zuletzt zu schnell nach oben gegangen.
Deshalb betonte Draghi letzte Woche, dass die EZB ihre Wertpapierkäufe fortsetzen wird. Eine Überprüfung des Anleihekaufprogramms stellte Draghi für Herbst in Aussicht. Die Märkte hatten zuletzt auf einen baldigen Beginn des Ausstiegs aus der ultra-lockeren Geldpolitik spekuliert. Nun lautet die Einsicht, dass dieser Prozess sehr langsam vonstatten gehen wird.
Interessanterweise blieb der Euro gegenüber dem Us-dollar trotz der moderaten Töne recht stark. Diese Stärke könnte durchaus die deutsche Exportwirtschaft belasten. Der Euro notiert um die 1,16 Us-dollarmarke und damit auf einem Zwei-jahres-hoch.
Etwas leichter ging der Dax aus der vergangenen Woche. Derzeit befindet sich die deutsche Wirtschaft in guter Verfassung, allerdings ist die Stimmung so gut, dass es zu einem kleinen Dämpfer kommen könnte.