Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Meine Trends und ich
Kleine Trauerkunde nach die alten Zeiten
Seilhüpfen, Radfahren, rumklettern – das haben Kinder früher gemacht und tun es auch heute noch. Nur dass es jetzt anders heißt: Ropeskipping, Spinning und Bouldern oder wahlweise Parkour. Denn alles, was Spaß macht, wird gleich zum Trend erklärt, weil sich damit dann besser Geld verdienen lässt.
Ein noch junger Trend, der jetzt via Pressemitteilung unsere Redaktion erreichte, heißt „Glamping“.
Setzt sich zusammen aus Glamour und Camping und meint luxuriöses Übernachten in Zelten, Baumhäusern, Wohnwagen, Chalets oder auch mal im Zirkuswagen. Der ursprüngliche Gedanke des Campings rückt dabei weit in den Hintergrund.
Denn weder Zelt noch Gaskocher noch Isomatte müssen mitgebracht und in der Wildnis unter womöglich widrigen Umständen aufgebaut werden, was ja eigentlich einen guten Teil des Abenteuers ausmacht. Vielmehr ist alles schon da und zwar in luxuriöser Fülle. Da gestalte ich doch lieber meinen eigenen Trends, so zum Beispiel ausgiebiges Sofasurfing in Verbindung mit ein wenig Schlamping. Auch das hieß früher anders: Auf der faulen Haut liegen und den Herrgott einen guten Mann sein lassen.