Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
„Unser kurzes Leben“
Burg ehrt Schriftstellerin Brigitte Reimann zum 85. Geburtstag mit einer Konferenz
NEUBRANDENBURG. Literatur, Architektur, Städtebau: Den Leidenschaften der Schriftstellerin Brigitte Reimann (1933–1973) folgend soll im Spätsommer in ihrer Geburtsstadt Burg mit einer Konferenz an die früh Verstorbene erinnert werden. Vom 6. bis 8. September ist die Stadt in enger Zusammenarbeit mit der Brigitte Reimann-gesellschaft in Neubrandenburg Gastgeber der Veranstaltung „Stadt & Literatur“. „Brigitte Reimann wäre in diesem Jahr 85 Jahre alt geworden, außerdem jährt sich ihr 45. Todestag“, sagte Andrea Gottschalk von der Stadt Burg. „Reimann war hier lange vergessen. Das soll nie wieder so sein.“
Bis auf eine Autorenlesung am 7. September richtet sich die Konferenz an geladenes Fachpublikum. Zur Eröffnung wird die Defa-verfilmung „Unser kurzes Leben“(1981) nach Motiven von Reimanns bekanntestem Roman „Franziska Linkerhand“gezeigt, in dem es um eine junge Architektin geht. Schauspieler Hermann Beyer, der in dem Film von Lothar Warneke den Stadtarchitekten Schafheutlin spielt, wolle auch kommen, so Gottschalk.
Die Konferenzteilnehmer befassen sich mit Reimanns Städtebaudiskurs. Auch über die Wiederkehr des Dörflichen in der Literatur und das Thema Raumwissenschaften soll gesprochen werden. Erst vor gut einem Jahr war das Geburtshaus Reimanns wegen Einsturzgefahr abgerissen worden. „Die freigewordene Fassade des Nachbarhauses wollen wir gestalten und an Reimann erinnern“, sagte Kultur- und Tourismusmanager Philipp Sievert. „Wir hatten 2013 ein erfolgreiches Brigitte-reimannjahr. Daran wollen wir anknüpfen.“Der mit 1000 Euro dotierte Brigittereimann-kulturpreis der Stadt wird nun alle zwei Jahre verliehen. Auch während der Landesgartenschau (21. April bis 7. Oktober) werden Besucher in Burg auf Reimann treffen. Vor dem ehemaligen Standort ihres Geburtshauses gibt es eine Gedenktafel, die Teil eines thematischen Gartenschaurundwegs ist. (dpa)