Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Wild-tulpen werden ausgeputzt und Rosen zurückgeschnitten
Für die ersten Frühblüher ist die Saison bereits gelaufen, die stachlige Königin braucht dagegen noch etwas Pflege
ERFURT. Während der Obstbaumschnitt bereits erledigt sein sollte (Gärtnerweisheit: wenn er richtig durchgeführt wurde, kann man einen Hut durchwerfen, ohne dass er in den Ästen hängenbleibt), steht nun der Rosenschnitt an. „Das gilt für mehrmals blühende Beet-, Kletterund Strauchrosen“, erklärt Uwe Schachschal, Gärtnermeister im Erfurter Ega-park. „Einmal blühende Strauch- und Kletterrosen bleiben aber davon verschont, da diese nur aus dem zweijährigen Holz blühen.“
Die beliebten Beetrosen beispielsweise schneidet man auf etwa drei bis fünf Augen über der Veredlungsstelle weg, sagt der Fachmann. „Und man sollte darauf achten, dass das oberste Auge nach außen zeigt, damit der Austrieb nicht in die Pflanze hinein wächst.“Auch dünne, vertrocknete oder erfrorene Triebe werden dabei weggeschnitten, so Schachschal. Mit „Augen“bezeichnet der Experte die Austriebe, die Verdickungen am Stängel, wo der neue Trieb zu wachsen beginnt.
Auch die Strauchrosen werden nun ausgelichtet: Alle vier bis fünf Jahre, so die Faustregel, sollte sich die Pflanze von unten regeneriert haben. „Dafür nehme ich jetzt den vier- bis fünfjährigen Trieb am Boden weg“beschreibt Uwe Schachschal die Vorgehensweise. „Im nächsten Jahr wird dann der heute dreijährige Trieb gekappt, so wächst die Pflanze stetig neu nach. Wer die Äste nicht nummerieren will – das Alter erkennt man an der Farbe. Je dunkler die Stiele, desto älter sind sie.“
Je nach Rosensorte sollte man dabei auch gleich mit lockerer Hand auslichten, was zu dicht ist. Stark wachsende Rosen kann man dabei ruhig etwas kräftiger frisieren als schwachwachsende Sorten. Nach dem Schneiden sollte gleich mit speziellem Rosendünger gedüngt werden, empfiehlt der Ega-gärtner: „Da gibt es genug handelsübliche Sorten. Ratsam ist eine Kombination von organischen und mineralischen Inhaltsstoffen.“
Stark wachsende Rosen kräftig frisieren
Wer damit fertig ist, kann nun die Dahlienknollen in die Erde bringen. Der Pflanzabstand richtet sich nach der Größe, als Richtwert gilt ein halber Meter. Bei höheren Dahlien mit einer kräftigen Knolle sollte man den Pflanzstab gleich mit einsetzen, rät Schachschal, um später nicht die Knolle zu verletzen, wenn man erst im Nachhinein den Stab in die Erde bohrt. Bei Jungpflanzen, die noch keine Knolle gebildet, geht das noch später.
Vor den Eisheiligen müssen sich die Dahlienfreunde nicht fürchten: „Die Knollen sind durch die Erde gut geschützt und eh‘ die Triebe in etwa drei, vier Wochen aus der Erde kommen, sollten die kalten Tage vorbei sein – erste Triebe kann man vor frostigen Nächten mit einem alten Blumentopf oder etwas Vlies abdecken.“Auch Gladiolen und Sommerblumenzwiebeln können nun eingesetzt werden, so Schachschal.
Damit man sich im Sommer über einen schönen Rasen freuen kann, sollte man nun die ersten Runden mit dem Rasenmäher drehen, am besten vertikutieren oder mit einem harten Rechnen Moos und Rasenfilz entfernen, damit wieder Luft an die Wurzeln kommt – und gleich Langzeitdünger einbringen.
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