Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Aufbruch zum Aufschwung
Es ist ein erster Schritt aus einem tiefen Tal. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wenn in Oberhof, dem einst so mächtigen Wintersportmekka mit Olympiasiegern wie Hansgeorg Aschenbach oder VierschanzenTourneegewinner Jochen Danneberg, endlich eine neue Schanze für den Nachwuchs gebaut wird, dann wird eine längst überfällige Investition angeschoben. Denn wenn, bitteschön, die Talente zu Hause gar nicht trainieren können, wie sollen dann Weltklasseleistungen produziert werden? Die Quittung hat der Wintersport längst erhalten. Bei der nordischen SKIWM im Februar 2017 in Lahti war genauso kein einziger Thüringer Skispringer mehr am Start wie jüngst bei den Winterspielen in Pyeongchang. Andreas Wank, der in Oberhof lange Jahre trainierte und vor vier Jahren bei den Winterspielen in Sotschi olympisches Gold gewann, verließ Thüringen in Richtung Schwarzwald, weil am Rennsteig schlicht die Trainingsbedingungen nicht stimmen. Auch Trainer wanderten ab. Ronny Hornschuh betreut inzwischen die Skispringer in der Schweiz.
Und was sollen Eltern davon halten, wenn ihre sportbegeisterten Kinder wegen der maroden Thüringer Schanzen in Sachsen, Bayern und sogar Österreich trainieren müssen?
Insofern ist der SchanzenNeubau von Oberhof vielleicht der Beginn eines neuen Aufschwungs. Bis allerdings Thüringer Athleten in der Weltspitze ankommen, werden noch Jahre vergehen. Selbst ausgezeichnete Trainingsbedingungen sind keine Garantie für Erfolge. Aber sie müssen zumindest ein Ansporn sein.
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