Die Unaufgeregte

Das Geheimnis der Saarwahl lautet AKK

Ach, was wurde nicht alles in diese Wahl hineingelesen – und dann kam es so, wie es mit einiger Wahrscheinlichkeit zu erwarten war: Die Saar

CDU holte den Wahlsieg vor allem wegen der freundlicheindeutigen Frau KrampKarrenbauer; Annegret mit Vornamen und gern als AKK abgekürzt, weil der Name gar zu kompliziert ist für manche Zunge.

Manche sagen ihr ja nach, sie sei so wie Kanzlerin Angela Merkel zu ihren besten Zeiten. Aber eine Kopie liefert die saarländische Ministerpräsidentin gewiss nicht ab. Sie hat ihren eigenen Stil. Sie ist unaufgeregt – und ganz nah bei den Menschen. Letzteres zumindest ist Angela Merkel immer einigermaßen schwergefallen.

Aber AKK braucht den Vergleich nicht – und sie braucht ihn nicht zu scheuen. Sie hat in ihrem kleinen Land dafür gesorgt, dass die dort vor Jahren Frustrierten inzwischen finden, dass es gut läuft. Sie hat viele Bürger zurück in die Wahlkabinen geholt – und da haben sie ihr Kreuz häufig bei der CDU und vergleichsweise selten bei der AfD gemacht.

Das Saarland mag nicht typisch sein – und damit wenig geeignet, um nun Schlüsse für die Bundestagswahl zu ziehen. Interessant ist dennoch einiges: SchwarzRot hat nicht generell abgewirtschaftet. Die SPD braucht mehr als nur einen SchulzEffekt, um größer zu werden. Die RotRotTräume der Linken erfüllen sich nicht einmal im einstigen LafontaineLand: Warum sollten sie es anderswo tun? Die FDP ist weit weg von einer Rückkehr; die Grünen haben regional massive Schwächen. Und die AfD firmiert als populistische Partei, der womöglich bald ihr wichtigstes Thema wegbricht. Wie schnell das gehen kann, zeigte sich bei den Piraten. Und AKK macht unaufgeregt weiter.