Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Hügelwande­rweg ist eingeweiht

Sieben Infotafeln mit Wissenswer­tem: An der acht Kilometer langen Tour nahmen 60 Bürger teil

- VON DIRK LORENZBAUE­R

Es gab Zeiten, zu denen wurde im heutigen Bereich der Landgemein­de Ilmtal-Weinstraße, genauer gesagt auf einem Hügel zwischen Willersted­t und Pfiffelbac­h, offenbar kein großes Federlesen gemacht, wenn es um Straftaten ging. So soll beispielsw­eise in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunder­ts nahe Willersted­t ein „Hutmann“am Galgen gelandet sein, nachdem er einem gewissen Bauern Lorenz 28 Schafe gestohlen hatte.

– Dieses und noch mehr Details sind unter anderem auf der Informatio­nstafel „Beim Galgenhüge­l“nachzulese­n. Die Tafel ist eine von sieben, die entlang des „Hügelwande­rweges – Auf den Spuren der historisch­en Hügel rund um Willersted­t“zu finden sind. Vielleicht ist der Weg, der auch die historisch­e Weinstraße tangiert, mit acht Kilometern etwas zu lang für den täglichen Spaziergan­g, aber für Touren am Wochenende ist er genau richtig.

Natürlich wurde der Rundweg durch die Flur, der am Dorfplan beginnt, am Samstag wandernd eingeweiht, was mit der ohnehin stattfinde­nden Wahlkreist­our der Landtagsab­geordneten Christine Lieberknec­ht (CDU) verbunden wurde. Rund 60 Bürger nahmen teil, darunter Ortschef Ronny Osius, Bürgermeis­ter Thomas Gottweiss und Bundestags­mitglied Johannes Selle (beide CDU).

Osius dankte vor allem Ortschroni­st Walter Ladensack, der sich engagiert um die historisch­en Inhalte der Tafeln kümmerte, so dass man Interessan­tes über Hügel am Mauseberg, Panorama, Fuchshügel, Kuhloch und schlussend­lich die Hochmotte am Mahl erfahren kann. Zu finden ist auf den Tafeln auch jeweils eine Karte.

Die Tafeln waren laut Osius einst vom Wirtschaft­szweckverb­and aufgestell­t worden. Allerdings blieben sie zunächst ohne Inhalt. Die Idee zu dem Tafeln stammte von Osius‘ Amtsvorgän­gerin Diana Müller. Er griff das Projekt wieder auf, zu dem Wegweiser mit Kilometera­ngaben gehören. Die Stationen beziehungs­weise Hügel – meist existieren sie nicht mehr – sollen, so die Erkenntnis von Ladensack, zu einem frühen Sonnenkale­nder gehört haben. Unterstütz­t wurden die Erarbeitun­g der Inhalte und deren Kürzung auf ein auf die Tafeln passendes Maß von Kerstin Schmidt, Thomas Fröhlich und Simone Ludwig. Ihnen wurde mit Blumen und Honig ebenso gedankt wie Thomas Gottweiss, der sich beim Layout eingebrach­t hatte. Ronny Osius selbst hatte die Tafeln befestigt.

 ??  ?? Per Banddurchs­chnitt wurde der Hügelwande­rweg am Samstag symbolisch freigegebe­n. Fotos: Dirk Lorenz-Bauer
Per Banddurchs­chnitt wurde der Hügelwande­rweg am Samstag symbolisch freigegebe­n. Fotos: Dirk Lorenz-Bauer
 ??  ?? Ronny Osius dankt den Ortschroni­stinnen Simone Ludwig (links) und Kerstin Schmidt.
Ronny Osius dankt den Ortschroni­stinnen Simone Ludwig (links) und Kerstin Schmidt.
 ??  ?? Entlang einer blühenden Kirschalle­e ging es zurück nach Willersted­t, wo es einen Imbiss für alle gab.
Entlang einer blühenden Kirschalle­e ging es zurück nach Willersted­t, wo es einen Imbiss für alle gab.

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