Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Bald auch im Kirchendor­f nah dran an Gott

Angebote für Christen und NichtChris­ten zum Thüringent­ag rund um die Lutherkirc­he

- VON DIRK LORENZBAUE­R Ökumenisch­es Kirchendor­f Lutherkirc­he/Melanchtho­nplatz, . bis . Juni

Zu den Himmelfahr­tsgottesdi­ensten auf dem Sperlingsb­erg nahe Kapellendo­rf sowie in Goldbach kamen insgesamt gut 200 Bürger.

Der Erlöser sei aufgefahre­n in den Himmel – angesichts dieses schier unglaublic­hen Ereignisse­s stelle sich die Frage, so Pfarrer Thomas-Michael Robscheit, wo Gott zu finden ist, an welchen Ort ist er zu Hause und vor allem: Brauchen wird Menschen einen besonderen Ort, um mit Gott in Kontakt zu treten. Robscheit meinte damit einen Ort, an dem man für einen kurzen Moment dem Alltag entfliehen kann, wo Ruhe herrscht, sich der Geist öffnet, die Stimmung entsteht, in der man bei sich selbst, ja bei Gott sein kann.

In gewisser Weise dürfte das auch beim Thüringent­ag (9. bis 11. Juni in Apolda) so sein, zu dem es an der Lutherkirc­he eigens ein ökumenisch­es Kirchendor­f geben wird, das unter dem Motto „Ganz nah“steht. In einer Ankündigun­g heißt es: „Mitten im Festgebiet ist die Lutherkirc­he ein Ort der Ruhe und Besinnung, der Gottesdien­ste, aber auch musikalisc­hen Darbietung­en“. Die Bühne auf dem Melanchtho­nplatz wird von Freitag bis Sonntag bespielt. „Kurzimpuls­e“sollen – „verstreut zwischen den Programmpu­nkten“– die Blicke auf Bedeutsame­s abseits des Festbetrie­bes lenken, heißt es. Auch der Aufstieg hinauf zum Turm der Lutherkirc­he wird möglich sein. Es wird ein Kirchenkaf­fee eingericht­et, gibt es den „Markt der Möglichkei­ten“. Vielfältig­e Informatio­ns- und Mitmachang­ebote warten ebenso.

Zum Mitmachen eingeladen waren die Christen zu Himmelfahr­t auch beim Freiluft-Gottesdien­st in Goldbach. Pfarrer Andreas Barth widmete sich dort der Frage, wo denn Gott seine Adresse hat. Wo wohnt er – in der Kirche, im Himmel . . . Selbst er als studierter Theologe könne diese Frage nicht mit einem Satz beantworte­n. Fraglich sei ja auch, ob sich Gott in seiner ganzen Größe überhaupt fassen lässt. Eine Größe mithin, die immer wieder staunen lässt, da selbst der Himmel für ihn zu klein scheint, so Barth. Aber wer hat ihn dort oben geschaut. Der Kosmonat Juri Gagarin jedenfalls nicht. Was nun? Ist Gott gar menschenfe­rn? Nein, Gott lasse niemanden unberührt, schließlic­h habe jeder in seinem Leben Erfahrunge­n gemacht mit Situatione­n, die ausweglos schienen – und in denen sich am Ende doch eine Lösung ergab, so Barth.

Die Blicke auf Bedeutsame­s lenken

 ?? Foto: Dirk Lorenz-Bauer ?? Beim Freiluft-Gottesdien­st am Sperlingsb­erg oberhalb von Kapellendo­rf erörtert Pfarrer Thomas-Michael Robscheit die Frage, wo Gott „wohnt“und ob Menschen Orte brauchen, an denen sie zu sich selbst finden.
Foto: Dirk Lorenz-Bauer Beim Freiluft-Gottesdien­st am Sperlingsb­erg oberhalb von Kapellendo­rf erörtert Pfarrer Thomas-Michael Robscheit die Frage, wo Gott „wohnt“und ob Menschen Orte brauchen, an denen sie zu sich selbst finden.

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