Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Mit Laser für die perfekte Ebene
Zwei Monteure einer Leipziger Firma installieren seit gestern die beiden neuen Kromsdorfer Kegelbahnen
Eine Woche später als geplant hat gestern der Einbau der beiden neuen Bahnen begonnen, die die Kegelanlage im Kromsdorfer Kulturhaus von zwei auf vier Spuren erweitern. Thorsten Falz und Marcel Kalisch vom Leipziger Fachunternehmen Ahlborn gingen am Morgen routiniert ans Werk: Mit Hilfe von Laser-Messtechnik und einer großen Wasserwaage schichteten sie zunächst im gesamten Raum Holzscheibchen aufeinander, deren jeweils obere Flächen auf einer Höhe lagen – die Basis für den aus Holzlatten und Spanplatten bestehenden Unterbau, der eine exakte Ebene sein soll.
Die Verzögerung geht nicht auf Kosten der Einheimischen: „Wir hatten den 17. Juli als Termin und haben ihn auch gehalten“, sagt Gastronom Lutz Teufel, einer der Organisatoren der Bahnerweiterung. Die AhlbornMonteure waren durch ein Projekt in Riesa, das länger als geplant dauerte, nicht vorher verfügbar. „Aktuell sind wir das einzige Montageteam“, so Falz. „Es werden halt nicht mehr so viele Kegelbahnen gebaut.“Pro Woche eine Bahn – das ist das durchschnittliche Pensum.
Die Erweiterung krönt eine erstaunliche Entwicklung: Vor 2006 verstaubte die Kegelanlage im Kulturhaus ungenutzt, dann kam der TSV und machte mit Fördermitteln von Kreis und Freistaat ein Schmuckstück daraus. Um den nächsten Schritt zu gehen, wollte die seitdem auf 49 Mitglieder gewachsene Kegel-Abteilung nun von zwei auf vier Bahnen expandieren. Der dafür benötigte Raum gehörte früher zum Jugendclub und war schon 2012 mit einer Wand von diesem abgetrennt worden.
98 000 Euro Gesamtkosten sind für die Bahnerweiterung kalkuliert. 38 700 Euro gab es im Mai über den Landessportbund als Fördermittel vom Freistaat. 44 000 Euro bringt der Verein als Eigenmittel auf – davon 27 000 über Arbeitsleistungen. „Es ist überwältigend, mit welchem Einsatz es hier seit dem ersten Tag vorangeht“, so Lutz Teufel. Aus einem Kreis von insgesamt mehr als 30 Helfern seien im Schnitt zu den Arbeitseinsätzen immer acht bis zehn vor Ort gewesen – die Älteren eher am Vormittag, die Berufstätigen nach Feierabend. Einer war fast immer da: Rentner Peter Krüger brachte nicht nur sein Knowhow als ehemaliger Fliesenleger mit ein. „Allgemein war erstaunlich, welche handwerklichen Talente unsere Mitglieder zeigten“, so Teufel. Die Trennwand zwischen Bahn und Zuschauerraum, die eigentlich erst nach dem Ahlborn-Einbau geplant war, ist beispielsweise jetzt schon fertig – und bietet, weil nunmehr komplett verglast, perfekte Sicht auf das künftige Wettkampf-Geschehen.
Der verzögerte Einbau bringt den Zeitplan übrigens nicht ins Wanken: Für den 17. oder 19. August ist die offizielle Einweihung der erweiterten Anlage geplant, ab September läuft hier der normale Spielbetrieb.