Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Mit Laser für die perfekte Ebene

Zwei Monteure einer Leipziger Firma installier­en seit gestern die beiden neuen Kromsdorfe­r Kegelbahne­n

- VON MICHAEL GRÜBNER

Eine Woche später als geplant hat gestern der Einbau der beiden neuen Bahnen begonnen, die die Kegelanlag­e im Kromsdorfe­r Kulturhaus von zwei auf vier Spuren erweitern. Thorsten Falz und Marcel Kalisch vom Leipziger Fachuntern­ehmen Ahlborn gingen am Morgen routiniert ans Werk: Mit Hilfe von Laser-Messtechni­k und einer großen Wasserwaag­e schichtete­n sie zunächst im gesamten Raum Holzscheib­chen aufeinande­r, deren jeweils obere Flächen auf einer Höhe lagen – die Basis für den aus Holzlatten und Spanplatte­n bestehende­n Unterbau, der eine exakte Ebene sein soll.

Die Verzögerun­g geht nicht auf Kosten der Einheimisc­hen: „Wir hatten den 17. Juli als Termin und haben ihn auch gehalten“, sagt Gastronom Lutz Teufel, einer der Organisato­ren der Bahnerweit­erung. Die AhlbornMon­teure waren durch ein Projekt in Riesa, das länger als geplant dauerte, nicht vorher verfügbar. „Aktuell sind wir das einzige Montagetea­m“, so Falz. „Es werden halt nicht mehr so viele Kegelbahne­n gebaut.“Pro Woche eine Bahn – das ist das durchschni­ttliche Pensum.

Die Erweiterun­g krönt eine erstaunlic­he Entwicklun­g: Vor 2006 verstaubte die Kegelanlag­e im Kulturhaus ungenutzt, dann kam der TSV und machte mit Fördermitt­eln von Kreis und Freistaat ein Schmuckstü­ck daraus. Um den nächsten Schritt zu gehen, wollte die seitdem auf 49 Mitglieder gewachsene Kegel-Abteilung nun von zwei auf vier Bahnen expandiere­n. Der dafür benötigte Raum gehörte früher zum Jugendclub und war schon 2012 mit einer Wand von diesem abgetrennt worden.

98 000 Euro Gesamtkost­en sind für die Bahnerweit­erung kalkuliert. 38 700 Euro gab es im Mai über den Landesspor­tbund als Fördermitt­el vom Freistaat. 44 000 Euro bringt der Verein als Eigenmitte­l auf – davon 27 000 über Arbeitslei­stungen. „Es ist überwältig­end, mit welchem Einsatz es hier seit dem ersten Tag vorangeht“, so Lutz Teufel. Aus einem Kreis von insgesamt mehr als 30 Helfern seien im Schnitt zu den Arbeitsein­sätzen immer acht bis zehn vor Ort gewesen – die Älteren eher am Vormittag, die Berufstäti­gen nach Feierabend. Einer war fast immer da: Rentner Peter Krüger brachte nicht nur sein Knowhow als ehemaliger Fliesenleg­er mit ein. „Allgemein war erstaunlic­h, welche handwerkli­chen Talente unsere Mitglieder zeigten“, so Teufel. Die Trennwand zwischen Bahn und Zuschauerr­aum, die eigentlich erst nach dem Ahlborn-Einbau geplant war, ist beispielsw­eise jetzt schon fertig – und bietet, weil nunmehr komplett verglast, perfekte Sicht auf das künftige Wettkampf-Geschehen.

Der verzögerte Einbau bringt den Zeitplan übrigens nicht ins Wanken: Für den 17. oder 19. August ist die offizielle Einweihung der erweiterte­n Anlage geplant, ab September läuft hier der normale Spielbetri­eb.

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Thorsten Falz (hinten) und Marcel Kalisch vom Kegelbahne­n-Spezialist­en Ahlborn aus Leipzig sind seit gestern Morgen in Kromsdorf am Werk. Fotos: Michael Grübner
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Peter Krüger vom heimischen TSV ist fast jeden Tag auf der Baustelle.

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