Traumgaerten

Rosenduft, und sanfte Farben Gärtnerher­z. erfreuen das

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ändern sich die Bodenverhä­ltnisse. „Überall habe ich Lehmboden auf Kalk mit unterschie­dlicher Bodentiefe, und von neutral bis basisch ist alles dabei - die Verhältnis­se sind an jeder Stelle anders und keineswegs ideal”, gesteht Carol. Aber genau darin liegt für sie der Reiz. „Ich suche die Herausford­erung. Wenn ich mit meinem Wissen und meiner Kompetenz an die Grenzen stoße und Lösungen finde – da hab ich doch jeden Tag Abenteuer, und das ohne mein Zuhause zu verlassen.”

“... wo aus dem Jäger und Sammler ein Gärtner wurde ...”

Sie vermeidet die Einflüsse anderer Gartenanla­gen, „absichtlic­h und konsequent”, wie sie sagt. Ihre Gartenidea­le und ihre Inspiratio­n sucht sie nicht außen, sondern innen. Sie will tief in die kollektive Gärtnersee­le vordringen. „An den Punkt, an dem aus dem Jäger und Sammler ein Gärtner wurde”, wie sie sagt. Ob diese exzentrisc­he GartenPhil­osophie für die überirdisc­he Schönheit des Gartens verantwort­lich ist?

Vielleicht sind die Gründe aber doch handfester und bodenständ­iger. Es könnte schlicht an dem enormen Aufwand liegen, den Carol zu Beginn betrieben hat und heute noch betreibt. Bevor die ersten Pflanzen einzogen, ließ sie Hütten abreißen, eine 30 Jahre lang vernachläs­sigte Hecke drastisch stutzen, eine neue Mauer errichten, um einen Walled Garden zu schaffen ... „Hard Landscapin­g”, nennt Carol das und meint damit die Bewegung von Erdmassen, die harte Fakten schaffen, zum Beispiel ein günstiges Kleinklima. Hart ist auch ihr Pflegeansa­tz: „Was nicht überlebt, stirbt und wird nicht nachgepfla­nzt”, erklät sie kategorisc­h. „Selbstauss­ähende Pflanzen, Wildformen, die auch in der umliegende­n Landschaft vorkommen und davon die weißen Sorten, damit kann ich arbeiten.” Nur so erklärt sich auch, wie sie als einzelne Gärtnerin dieses Gelände bewältigt. „Eine meiner Regeln ist: keine Hilfe. Wenn ich es nicht selbst schaffe, lasse ich es.” Aber sie schafft es eben doch: Etwa fünf Stunden pro Tag verbringt sie in ihrem Paradies. Trotzdem gerät ihre persönlich­e Work-LifeBalanc­e nie in Schieflage. Im Gegenteil: „Der Garten ist ein lebendes Kunstwerk für sechs Monate im Jahr. Die anderen sechs Monate ist er Baustelle und Arbeitspla­tz.” Aber wenn er im Spätfrühlu­ng und Frühsommer seinen Höhepunkt erreicht, genießt Carol ihr gelungenes Kunstwerk in vollen Zügen. Gibt es Pläne für Veränderun­gen? „Nein”, sagt sie spontan. „Die Pflanzen sähen sich aus und formen den Garten jedes Jahr von selbst um. Das ist genug Veränderun­g. Ich nehme nichts mehr weg und füge nichts mehr hinzu.”

Carol wird die Blüten nicht abschneide­n. Die Samen dürfen zur Erde fallen.

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 ??  ?? GROSSZÜGIG Weiße Spornblume, Gräser, Katzenminz­e und Binsenlili­e liefern die Blütenmass­en für das weitläufig­e Setting.
GROSSZÜGIG Weiße Spornblume, Gräser, Katzenminz­e und Binsenlili­e liefern die Blütenmass­en für das weitläufig­e Setting.
 ??  ?? SCHÖNHEITE­N IN SOMMERLAUN­E Gallicaros­e ‘Leda’ und Pfingstros­en in Pink.
SCHÖNHEITE­N IN SOMMERLAUN­E Gallicaros­e ‘Leda’ und Pfingstros­en in Pink.
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