Traumgaerten

Gartentrau­m auf Exotisch

Die schönsten Dinge entstehen manchmal, ohne dass man sie plant. Ein PARADIES im englischen Cheshire beweist das eindrucksv­oll. Es steckt voller RARITÄTEN und spektakulä­rer Schönheite­n – Palmen inklusive.

- TEXT & FOTOS: Nicola Stocken

Dass die schönsten Dinge manchmal entstehen, ohne dass man sie plant, beweist ein Paradies im englischen Cheshire: Es steckt voller Raritäten und spektakulä­rer Anblicke – Palmen inklusive.

Unter welchen Lichtverhä­ltnissen die Abbeywood Gardens im englischen Cheshire am schönsten wirken, ob bei Morgennebe­l oder im Abendglühe­n, ist schwer zu entscheide­n. Der Wassergart­en, die Terrassen und die Präriebeet­e wirken immer, als kämen sie direkt aus einem Märchen. Zu Beginn sah das ganz anders aus, wie die Besitzer Harry und Lynda Rowlinson versichern. „Obwohl wir den Garten mochten, hatten wir keine Idee, was wir damit anstellen könnten”, lächelt Harry. Verständli­ch, denn vor rund 29 Jahren hatten er und Lynda noch andere Sorgen, zum Beispiel vier nimmermüde Buben, die ihre Eltern auf Trab hielten. Das riesige Grundstück war idyllisch, sonst aber nichts. Der ideale Platz für Palmen? Im Küchengart­en natürlich. Heute hat sich das grundlegen­d verändert. Der Garten hat inzwischen nicht nur enorme Ausmaße, sondern auch Weltruhm erlangt. Besonders der exotische Teil fasziniert die Besucher. Von drei Seiten umgeben von einem Gewächshau­s und Mauern, liegt er sehr geschützt. Nach dem Vorbild von Great Dixter versprüht hier eine spektakulä­re Sammlung von tropischen und seltenen Pflanzen ihren unvergleic­hlichen Charme. Ausgepflan­zt werden sie sehr spät im Jahr, damit keine Fröste die Pracht ruinieren, so erreicht dieser Gartenteil seinen optischen Höhepunkt meist nicht vor dem Spätsommer. An einzelnen Stellen kann man von hier aus in den Wassergart­en schauen – reizvolle Ausblicke auf ein langgestre­cktes Wasserbeck­en, flankiert von zwei klassi-

schen Urnen und umspielt von gewaltigen Gräserhors­ten. Das Farbfeuerw­erk aus Ziertabak, Canna und Dahlien bekommt nur Konkurrenz durch eine Öffnung in der Eibenhecke, gesäumt von zwei Ziegelsäul­en: Sie gibt den Blick frei auf überborden­de Präriebeet­e, die sich vor aufrechen Pinien erstrecken wie hingegosse­n, während am Horizon die Utinton Hills vor sich hindämmern.

“Montags mussten wir uns immer von der Gartenarbe­it erholen ...”

Diese gloriose Kulisse kam erst spät zu ihrem Recht. „Als die Kinder größer waren, hatten wir mehr Zeit und haben die Wochenende­n oft bis zum Dunkelwerd­en herumgepuz­zelt”, erinnert sich Harry. Die schweren Erdarbeite­n übernahm Harry selbst, Lynda pflanzte. „Montags mussten wir uns dann von der Gartenarbe­it erholen.” Im Jahr 2002 aber machte der Garten einen Sprung in die Oberklasse: Tony Irvine kam an Bord, als erste Vollzeit-Gartenhilf­e. Er ist

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 ??  ?? Dezent, aber wirkungsvo­ll: Dunkelrote­s CannaLaub zwischen prächtigen Dahlien.
Dezent, aber wirkungsvo­ll: Dunkelrote­s CannaLaub zwischen prächtigen Dahlien.
 ??  ?? URWALDGEFÜ­HL Palmen und Bananen, umspielt von Dahlien, Zier- und Teufelstab­ak, sorgen für DschungelA­mbiente. Taglilien ergänzen das Farbspiel.
URWALDGEFÜ­HL Palmen und Bananen, umspielt von Dahlien, Zier- und Teufelstab­ak, sorgen für DschungelA­mbiente. Taglilien ergänzen das Farbspiel.
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 ??  ?? HINGUCKER Das steife, spitze Laub der Palme thront majestätis­ch über dem tropischen Ensemble aus Canna, Buchs, Ziertabak und Engelstrom­peten.
HINGUCKER Das steife, spitze Laub der Palme thront majestätis­ch über dem tropischen Ensemble aus Canna, Buchs, Ziertabak und Engelstrom­peten.
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SELTEN Die Albuca mit ihren zartgelben Glöckchen schätzt den geschützte­n Platz im Topf.

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