Gartentraum auf Exotisch
Die schönsten Dinge entstehen manchmal, ohne dass man sie plant. Ein PARADIES im englischen Cheshire beweist das eindrucksvoll. Es steckt voller RARITÄTEN und spektakulärer Schönheiten – Palmen inklusive.
Dass die schönsten Dinge manchmal entstehen, ohne dass man sie plant, beweist ein Paradies im englischen Cheshire: Es steckt voller Raritäten und spektakulärer Anblicke – Palmen inklusive.
Unter welchen Lichtverhältnissen die Abbeywood Gardens im englischen Cheshire am schönsten wirken, ob bei Morgennebel oder im Abendglühen, ist schwer zu entscheiden. Der Wassergarten, die Terrassen und die Präriebeete wirken immer, als kämen sie direkt aus einem Märchen. Zu Beginn sah das ganz anders aus, wie die Besitzer Harry und Lynda Rowlinson versichern. „Obwohl wir den Garten mochten, hatten wir keine Idee, was wir damit anstellen könnten”, lächelt Harry. Verständlich, denn vor rund 29 Jahren hatten er und Lynda noch andere Sorgen, zum Beispiel vier nimmermüde Buben, die ihre Eltern auf Trab hielten. Das riesige Grundstück war idyllisch, sonst aber nichts. Der ideale Platz für Palmen? Im Küchengarten natürlich. Heute hat sich das grundlegend verändert. Der Garten hat inzwischen nicht nur enorme Ausmaße, sondern auch Weltruhm erlangt. Besonders der exotische Teil fasziniert die Besucher. Von drei Seiten umgeben von einem Gewächshaus und Mauern, liegt er sehr geschützt. Nach dem Vorbild von Great Dixter versprüht hier eine spektakuläre Sammlung von tropischen und seltenen Pflanzen ihren unvergleichlichen Charme. Ausgepflanzt werden sie sehr spät im Jahr, damit keine Fröste die Pracht ruinieren, so erreicht dieser Gartenteil seinen optischen Höhepunkt meist nicht vor dem Spätsommer. An einzelnen Stellen kann man von hier aus in den Wassergarten schauen – reizvolle Ausblicke auf ein langgestrecktes Wasserbecken, flankiert von zwei klassi-
schen Urnen und umspielt von gewaltigen Gräserhorsten. Das Farbfeuerwerk aus Ziertabak, Canna und Dahlien bekommt nur Konkurrenz durch eine Öffnung in der Eibenhecke, gesäumt von zwei Ziegelsäulen: Sie gibt den Blick frei auf überbordende Präriebeete, die sich vor aufrechen Pinien erstrecken wie hingegossen, während am Horizon die Utinton Hills vor sich hindämmern.
“Montags mussten wir uns immer von der Gartenarbeit erholen ...”
Diese gloriose Kulisse kam erst spät zu ihrem Recht. „Als die Kinder größer waren, hatten wir mehr Zeit und haben die Wochenenden oft bis zum Dunkelwerden herumgepuzzelt”, erinnert sich Harry. Die schweren Erdarbeiten übernahm Harry selbst, Lynda pflanzte. „Montags mussten wir uns dann von der Gartenarbeit erholen.” Im Jahr 2002 aber machte der Garten einen Sprung in die Oberklasse: Tony Irvine kam an Bord, als erste Vollzeit-Gartenhilfe. Er ist