Das Original: Labskaus
Woher mag dieses Gericht wohl seinen eigenartigen Namen haben?
Nicht nur bei Seefahrern beliebt – das Gericht aus Gepökeltem ist vor allem in Norddeutschland, Dänemark und Norwegen bekannt. Woher die variantenreiche Fleischspeise ihren Namen hat und wie Sie diese zubereiten können, verraten wir Ihnen hier.
Auch wenn die Optik bei diesem Gericht nicht so ganz das überzeugende Argument ist: Labskaus begeistert seit Jahrhunderten vor allem die Menschen im Norden. Vor rund 300 Jahren mussten die Besatzungen der Segelschiffe während ihren langen Überfahrten ohne Konservierungsstoffe auskommen: Gemüseknollen wie Zwiebeln, Rote Beete und Kartoffeln, Eingelegtes sowie Pökelfleisch und Rauchfleisch waren gut lagerbar und somit immer mit an Bord, ebenso wie Hühner, die für frische Eier sorgten. Mangelernährung war auf den Schiffen aber dennoch weit verbreitet. Viele der tapferen Seefahrer litten an Skorbut, was sich unter anderem durch schmerzende oder gar fehlende Zähen äußerte. Die Essensportionen für die Besatzung mussten daher oft kleingehackt oder gar püriert werden – die Erfindung dieses Fleischgerichts, heute als Labskaus bekannt, lag nahe. Gestampftes Pökelfleisch oder Corned Beef und Kartoffeln bilden die Grundlage für dieses traditionelle Seefahrergericht, für das jeder Schiffskoch seine eigene, geheime Zubereitungsart und Ingredienzien (darunter auch Speisereste) hatte. Bereits Anfang des 18. Jahrhunderts wurde der Name „lobs-cou(r)se” erwähnt. Die Übersetzung weist darauf hin, dass diese Speise vor allem für die etwas derberen Männer, für Flegel erfunden wurde. Die leicht veränderte Aussprache des englischen Namens bezieht sich heute noch im deutschen Sprachraum auf dieses deftige Gericht. Die heutigen, regionalen Varianten des Seemannsschmauses unterscheiden sich ziemlich. Umstritten bleibt bis heute, ob Fisch zum Originalrezept von Labskaus gehört. Gerne gegessen wird es auf jeden Fall nicht nur von Seemännern. ♥