Es war einmal
Am Rande der Keltenstadt Hallein im Salzburger Land avancierte ein altes Jagdhaus zur schmucken Märchenvilla im hellen Vintage-Look.
Mit ihrem Mann und den sieben Kindern bewohnt Manuela Kudla eine märchenhafte Vintage-Villa.
Eingebettet in Pfingstrosen lag es da wie Dornröschen, bereit, aus seinem langen Schlaf erweckt zu werden. Es waren zwar keine 100 Jahre, denn das Haus war in den 1940er-Jahren erbaut worden. Aber es stand eine Weile leer, die vielen Geweihe an der Fassade und im Inneren waren ganz verstaubt. „Wir entdeckten es bei einer Radtour“, erinnert sich Manuela Kudla. Damals erwarteten sie und ihr Mann Markus das dritte Kind. Es war klar, dass die Stadtwohnung bald zu klein sein würde für die Familie. Eine gelungene Raumaufteilung Heute sind es sieben Kinder, die durchs Haus toben. Da sind 230 Quadratmeter Wohnfläche alles andere als zu viel. „Das Erdgeschoss bietet viel offenen Raum, aber im Obergeschoss befinden sich sechs Schlafräume, die für eine so große Rasselbande genauso unverzichtbar sind“, sagt Manuela lachend. So hat jedes Familienmitglied die Möglichkeit, sich vom Trubel zurückzuziehen. Möglich wurde dies durch einige Umbaumaßnahmen. Von der Eingangshalle, aus der eine geschwungene Treppe ins
Obergeschoss führt, erreicht man den offenen Küchen-, Ess- und Wohnbereich, der in einen lichtdurchfluteten Wintergarten mündet. Eineinhalb Jahre dauerte der Umbau. Vieles nahmen Manuela und Markus selbst in die Hand: „Jede Diele, jede Fliese ist von uns selbst verlegt, wir haben gemalert wie die Weltmeister und auch die meisten Möbel selbst restauriert.“Darauf sind sie richtig stolz. Nach Lust und Laune kombinieren Und stolz sind sie auch auf ihre Eigenkreationen. Aus der Sitzfläche eines antiken Jugendstilsofas wurde ein TV-Schrank mit eigens dafür entworfenen Shutter-Türen, aus der Lehne des Sofas entstand die Rückwand für den Herd in der Küche. Viele Sitzgelegenheiten sind mit alten Mehl- oder Kaffeesäcken bezogen. „Ich bevorzuge robuste und unkomplizierte Stoffe, die ich gut waschen kann“, erklärt die ausgebildete Kindergärtnerin und Tagesmutter. Für die weibliche Note wird der rustikale Look mit Spitzen- und Häkeldeckchen ergänzt. Seine wunderschönen Möbel und Accessoires findet
das Paar meist auf Flohmärkten oder Hausräumungen in der Umgebung. „Wir besitzen wirklich ausschließlich sehr alte Möbel, oft im Originalzustand. Der Vorteil ist, dass man sie reparieren kann, falls mal ein Missgeschick passiert, wie etwa eine Carambolage mit dem Bobby-Car“, lacht Manuela. Eines ihrer Lieblingsstücke ist ein fast blinder Spiegel über dem Kamin. Er darf so bleiben, wie er eben ist. Raum für ein Miteinander Mittelpunkt des Familienlebens ist der lange, selbstgebaute Esstisch. Hier wird nicht nur gegessen, sondern auch gelernt, diskutiert und gebastelt. Es ist immer Leben im Haus. Besonders, wenn Schildkröte Sushi mal wieder abgehauen ist. Sobald die Familie sie gefunden hat, kann sich Manuela wieder ihrer Leidenschaft widmen – und das nicht nur im Privaten. Denn sie hat ihr Hobby zum Beruf gemacht: Gemeinsam mit ihrem Mann bertreibt sie den Onlineshop „Es war einmal“. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann wohnen sie noch heute in ihrem traumhaften Märchenhaus ...