Ein Wintermärchen in Weiß
Die unaufgeregte und schlichte Eleganz von Stephs Cottage schafft ein Zuhause voller Magie.
Eleganz bedeutet keineswegs auch Vollkommenheit. An den Holzmöbeln in Stephs Cottage etwa blättert der Lack ab, unter der weißen Farbe der Küchenfliesen schimmert das Backsteinrot hindurch und von den Stühlen rund um den Esstisch gleicht keiner dem anderen. Und doch strahlt die ehemalige Bäckerei und Metzgerei im Herzen von Oxfordshire eine Herrlichkeit aus, die erstaunt – vor allem jetzt in der Adventszeit.
Auf der blankgeputzten, dunklen Steinplatte der Kücheninsel flackern Teelichter in silbernen Puddingförmchen, die goldene Trompete an der Schranktür umspielen helle Sterne einer Lichterkette. Auf dem gedeckten Tisch funkeln antike Kerzenleuchter, mit Roséwein gefüllte Kristallgläser und Omas Tafelsilber um die Wette. „Da ich die Inneneinrichtung das ganze Jahr über sehr schlicht halte, fällt die Weihnachtsdekoration besonders auf und erzeugt bei unseren Gästen einen wahren Wow-Effekt“, erklärt Steph lächelnd. Dabei ist auch diese vergleichsweise schlicht. Statt Schnickschnack zu
„Ich bin Purist und weiche niemals von meinem Stil ab.“
kaufen geht die Hausherrin lieber mit Gartenschere und Säge bewaffnet in den Garten und kommt mit ihrer Lieblingsdeko zurück: Fichtenzweige, etwas Efeu, kleine Tannenbäumchen. Mehr braucht sie nicht. Das weiße Interieur ist die perfekte, neutrale Bühne für den festlichen Look. Obwohl sie während ihrer 25-jährigen Tätigkeit als Antiquitätenhändlerin und Innen-ausstattungsberaterin viele Trends gesehen hat, bleibt Steph ihrem Wohnstil treu.
Altes in neuem Glanz
Es ist der einfache, französische Landhausstil ohne Schnörkel, den sie liebt. Zudem ist die Britin pragmatisch: „In unserem Haus ist nichts wirklich Wertvolles, alles ist leicht zu pflegen.“Abgesehen von ein paar Haushaltsgegenständen hat alles ein früheres Leben hinter sich. Auch das Cottage, das sie zusammen mit ihrem handwerklich geschickten Lebensgefährten Paul Stanley kaufte. Es hatte erst einmal eine Grundsanierung nötig. „Das Gebäude war veraltet und dunkel. Also entkernten wir es und setzten es neu zusammen, verwendeten dabei aber teilweise die alten Baumaterialien“, erzählt Steph. So gruben sie etwa die Fliesen im Wohnzimmer
„Mein Blick fällt immer auf das Verblichene, die Patina.“
aus und verlegten sie in der Küche, entfernten sorgsam alte Balken und Dielen im gesamten Haus, restaurierten sie und setzten sie wieder ein. Inspiriert von einem Artikel über einen viktorianischen, verglasten Anbau schuf das Paar sogar einen lichten Erker im Wohnzimmer, mit Fenstern aus einem örtlichen Recycling-Laden.
Magische Momente
Kein Wunder also, dass auch die Weihnachtsdekoration aus ethisch verantwortungsvollen Quellen stammt und naturnah ist. Dem Ambiente dennoch einen magischen, funkelnden Touch zu verleihen, ist nicht schwer. Stephs Empfehlung: „Erzeugen Sie Wärme durch Kerzen und Lichterketten, und verwenden Sie viel Glas, in dem sich das Licht reflektieren kann.“Einem friedlichen Fest, in einem Zuhause mit Gefühl und Charakter, steht damit nichts mehr im Weg. ♥