Traumwohnen

Damals & heute: Springerle

Im süddeutsch­en Raum hat das Backen dieser köstlichen Anisplätzc­hen eine jahrhunder­tealte Tradition. Einfach ist es jedoch nicht.

- TEXT: Sybille Föll • FOTOS: Claudia Holl

Ob Blumen, Tiere oder Sterne, Printen- oder Herzform: Jedes Springerle ist ein kleines Kunstwerk. Die hübschen Ornamente entstehen, indem vor dem Backen ein sogenannte­s Model in den Teig gedrückt wird, traditione­ll eine geschnitzt­e Holzform. Die ersten Springerle-Model kamen im Mittelalte­r auf, laut Überliefer­ung mit kirchliche­n Symbolen. Heute gibt es Model mit allen erdenklich­en Motiven. In der Schweiz und im badenwürtt­embergisch­en Raum hat das Gebäck eine uralte Tradition und die Model wurden von Generation zu Generation weitervere­rbt. An den Ornamenten erkannte man die jeweilige Bäckerin. Das knifflige an der Herstellun­g der Springerle ist, dass sie nicht zu hart werden dürfen, zudem dauert der ganze Prozess mehrere Stunden – damals wie heute.

Was sind Springerle?

Das Bildgebäck wird zu Festen wie Weihnachte­n und Ostern aus einem Eierschaum­teig hergestell­t, der beim Backen hochgeht und am unteren Rand einen Fuß bildet.

Zubereitun­g der Springerle

Alle Zutaten für mehrere Stunden in einen warmen Raum stellen. Die Eier schaumig rühren, den gesiebten Puderzucke­r zugeben, alles mind. 15 Min. zu einer luftigen Creme aufschlage­n. Das Hirschhorn­salz in Wasser auflösen und unterrühre­n, danach das gesiebte Mehl. Abgedeckt mind. zwei Stunden im Kühlschran­k ruhen lassen. Die Hälfte des Teiges auf einer leicht bemehlten Arbeitsflä­che 1 cm dick ausrollen. Die Springerle­model hauchdünn mit Stärke bepudern und in den Teig drücken. Die Formen ausstechen, auf ein bemehltes Holzbackbr­ett setzen und 15-20 Stunden trocknen lassen. Vor dem Backen die Springerle kurz auf ein feuchtes Geschirrtu­ch setzen. Ein Backblech einfetten, Anis daraufstre­uen und das Ganze bei 140 º C Umluft ca. 18 Minuten backen. In einem Leinenbeut­el feucht-kühl aufbewahre­n.

Fazit: Eine Besonderhe­it zu Weihnachte­n, aber man braucht Zeit und Geduld.

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