Damals & heute: Springerle
Im süddeutschen Raum hat das Backen dieser köstlichen Anisplätzchen eine jahrhundertealte Tradition. Einfach ist es jedoch nicht.
Ob Blumen, Tiere oder Sterne, Printen- oder Herzform: Jedes Springerle ist ein kleines Kunstwerk. Die hübschen Ornamente entstehen, indem vor dem Backen ein sogenanntes Model in den Teig gedrückt wird, traditionell eine geschnitzte Holzform. Die ersten Springerle-Model kamen im Mittelalter auf, laut Überlieferung mit kirchlichen Symbolen. Heute gibt es Model mit allen erdenklichen Motiven. In der Schweiz und im badenwürttembergischen Raum hat das Gebäck eine uralte Tradition und die Model wurden von Generation zu Generation weitervererbt. An den Ornamenten erkannte man die jeweilige Bäckerin. Das knifflige an der Herstellung der Springerle ist, dass sie nicht zu hart werden dürfen, zudem dauert der ganze Prozess mehrere Stunden – damals wie heute.
Was sind Springerle?
Das Bildgebäck wird zu Festen wie Weihnachten und Ostern aus einem Eierschaumteig hergestellt, der beim Backen hochgeht und am unteren Rand einen Fuß bildet.
Zubereitung der Springerle
Alle Zutaten für mehrere Stunden in einen warmen Raum stellen. Die Eier schaumig rühren, den gesiebten Puderzucker zugeben, alles mind. 15 Min. zu einer luftigen Creme aufschlagen. Das Hirschhornsalz in Wasser auflösen und unterrühren, danach das gesiebte Mehl. Abgedeckt mind. zwei Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Die Hälfte des Teiges auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche 1 cm dick ausrollen. Die Springerlemodel hauchdünn mit Stärke bepudern und in den Teig drücken. Die Formen ausstechen, auf ein bemehltes Holzbackbrett setzen und 15-20 Stunden trocknen lassen. Vor dem Backen die Springerle kurz auf ein feuchtes Geschirrtuch setzen. Ein Backblech einfetten, Anis daraufstreuen und das Ganze bei 140 º C Umluft ca. 18 Minuten backen. In einem Leinenbeutel feucht-kühl aufbewahren.
Fazit: Eine Besonderheit zu Weihnachten, aber man braucht Zeit und Geduld.