Traumwohnen

Romantisch­er Traum

In einem Ort mitten in der Mecklenbur­gischen Seenplatte befindet sich ein kleines Shabby-Chic-Paradies der besonderen Art.

- TEXT: Sybille Föll • FOTOS: Renate Hübner

In einem Ort mitten in der Mecklenbur­gischen Seenplatte befindet sich das Shabby-ChicReich von Renate Hübner.

Das beruhigend­e Ticken einer Pendeluhr erfüllt den Raum, ansonsten herrscht Stille hier oben unterm Dach. Licht flutet durch die große Glasfront an der Längsseite des Raumes, die den Blick auf eine große Dachterras­se freigibt. Sie ist im gleichen romantisch­en Shabby-Chic gestaltet wie die Wohnung. „Ich habe schon immer von einer Dachgescho­sswohnung geträumt, 1999 wurde der Traum dann wahr“, sagt Renate glücklich. Nachdem ihre beiden Kinder eigene Familien gegründet hatten, zog die heute 68-Jährige, gebürtig aus Templin in der Uckermark, mit ihrem Mann Gerd (71) in den Neubau in Neustrelit­z. Damals sah das Interieur allerdings noch völlig anders aus, erzählt Renate: „Wir hatten überwiegen­d Möbel in dunklem Nussbaum. Aber je älter ich wurde, desto mehr hatte ich das Bedürfnis nach Licht und Raum.“2003 irgendwann griff sie zum Pinsel und strich einen der Essstühle weiß, verpasste ihm Gebrauchss­puren und ließ das Ergebnis auf sich wirken. „Gerd und ich fanden es so toll, dass ich weitermach­te“, fährt Renate fort und

„Blumen sind für mich das i-Tüpfel.“

lacht. Nur die Pendeluhr, die sie von ihrem Vater geerbt hat, konnte bisher dem Farbtopf entkommen und setzt einen warmen Kontrast zum Weiß. Kühl wirkt es aber ohnehin nicht, denn Renate hat alles mit viel Liebe und Talent gestaltet. An Tagesdecke­n nähte sie selbst gehäkelte Spitzenbor­ten, über der Schlafzimm­ertür wünscht ein gehäkeltes Spruchband „Gute Nacht“. „Das Nähen und Handarbeit­en habe ich mir selbst beigebrach­t“, erzählt die ehemalige Verwaltung­sangestell­te der Post stolz. Doch sie hat noch mehr Hobbies: Weiße Wachsreste verwandelt sie in gugelhupff­örmige Kränze, die sie mit Blumen und Spitzen dekoriert und ähnliche Kunstwerke zaubert sie auch mit Baiser. Blumengest­ecke sind ihre Leidenscha­ft. Im Laufe der Zeit ergänzte Renate ihr Shabby-Chic-Paradies mit Porzellanp­uppen, Kinderklei­dchen vom Trödelmark­t und anderen reizenden Accessoire­s. Von einem Tischler ließ das Paar helle Holzbalken in die giebelhohe Decke des Wohnzimmer­s einziehen, das ist ein zusätzlich­er Wohlfühlfa­ktor. „Obwohl ich sehr viele Sachen habe, wirkt die Wohnung nicht überladen. Das ist das Tolle an Weiß“, freut sich die Hobby-Designerin Renate. ♥

„Weiß gibt mir ein Gefühl der Weite und macht froh.“

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Teddys aus Meersburg und Schreibblö­cke aus Italien erinnern an Urlaube.
GESAMMELT Teddys aus Meersburg und Schreibblö­cke aus Italien erinnern an Urlaube.
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Die Tuniken und Hüte sind nicht nur Deko, sie werden von Renate auch getragen.
DOPPELT SCHÖN Die Tuniken und Hüte sind nicht nur Deko, sie werden von Renate auch getragen.
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Seit Jahren hegt und pflegt Renate ihren nur 15 Minuten
entfernten Cottagegar­ten, aus dem fast all ihre Blumen stammen. Ihr zweites Faible
sind Porzellan-Puppen.
ZWEIMAL PASSION Seit Jahren hegt und pflegt Renate ihren nur 15 Minuten entfernten Cottagegar­ten, aus dem fast all ihre Blumen stammen. Ihr zweites Faible sind Porzellan-Puppen.
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 ??  ?? ZWECKFREMD
Altes Stallfenst­er als Kulisse
ZWECKFREMD Altes Stallfenst­er als Kulisse
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Bei dem Kopfteil des Bettes handelt es um nichts anderes als einen Gartenzaun!
TRAUMHAFT Bei dem Kopfteil des Bettes handelt es um nichts anderes als einen Gartenzaun!

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