Neuer Markt lockte mit Baumperlen und Honigsenf
Unter dem Motto „handgemacht und regional“lockte die Premiere des Tollensemarkts am Wochenende etliche Besucher an. Die Veranstaltung hat gezeigt, wie vielfältig die Region eigentlich ist.
ALTENTREPTOW – An Händlerständen stöbern, miteinander ins Gespräch kommen und sich vernetzen: Das Konzept, unter dem am Sonntag der erste „Tollensemarkt“stattfand, ging voll auf. Schon kurz nach der Eröffnung flanierten die ersten Besucher am Sonntag über den Altentreptower Marktplatz.
Wie Britta Freese aus der Stabsstelle Verwaltungsleitung gegenüber dem Nordkurier betonte, sei dieses neue Veranstaltungsformat aus einem Wunsch der Bürger heraus entstanden. Denn die hätten in der Vergangenheit oft bemängelt, dass solche besonderen Märkte immer nur unter der Woche stattfinden, wo es arbeitsbedingt für viele überhaupt nicht möglich sei, dieses Angebot wahrzunehmen.
Mit Anne Zandt und Pia Schulze vom Team des KwiTProjektes (Kulturwirtschaft im Tollensetal und darüber hinaus) und Elisa Lenz von „Lieschens Holzdeko“konnte das Amt zwei Kooperationspartner gewinnen, die den Tollensemarkt federführend organisiert haben.
Über fehlendes Interesse der Händler konnten sie nicht klagen. „Alle unsere Anfragen fanden ein positives Feedback. Auf die Zusagen brauchten wir nicht lange zu warten“, freute sich Elisa Lenz über den großen Zuspruch.
An insgesamt 17 Ständen gab es viel zu entdecken. Das Angebot reichte von regionalen Köstlichkeiten über Kleidung bis hin zu Kunsthandwerk und Literatur. Der Grischower Michael Bielang wurde bei seinem Rundgang am Stand der Mecklenburgischen Likörmanufaktur auch gleich fündig. „Ich muss meine Frau finden, um Geld zu holen, damit ich mir diesen Sanddornlikör kaufen kann“, sagte er. Wie Standbetreiber Jan Hübner aus Wustrow betonte, seien alle seine Liköre aus eigener Herstellung. „Die wertvollste Spirituose, die ich im Angebot habe, ist der Whisky-Honig Schottenrock. Der muss drei Monate im Fass reifen, damit er dieses erstklassige Aroma bekommt“, erklärt er.
Ein paar Meter weiter verkaufte Martina Lenz aus Altenhagen Unikate, die per Hand in der Makramee-Technik angefertigt wurden. „Die Kunden sind wirklich sehr interessiert. Auch der Markt als solcher ist mit seinem regionalen Charakter schön. Es sind viele Aussteller da, die man kennt“, sagte sie. Nicht weniger kreativ ging es am Stand von Kristin Mang zu. Ihr Schmuck aus Baumperlen war ein echter Blickfang, daran kam kaum eine Besucherin vorbei.
Wie die Golchenerin dem Nordkurier erzählt, möchte sie die Menschen mit ihren Schmuckstücken glücklich machen. Die verwendeten Perlen stammen aus dem Golchener „Tal der Liebe“und müssten dort von den Weiden, Buchen, Lärchen und Ahornbäumen sehr vorsichtig geerntet werden.
Handarbeit aus „jute(m) Garn“konnte bei Ingelore Mielke erworben werden. Gehäkelte Taschen, Körbchen und viele andere Accessoires gehörten zu ihrem Sortiment. Eine der ausgestellten Taschen packte die Grischowerin gleich mal unter den Tisch. „Die hat sich gerade eine Kundin reservieren lassen“, sagte sie. Verena Drews aus Neubrandenburg von der Landmanufaktur Honigsegen hatte derweil alle Hände voll zu tun und reichte ihren Kunden Angela und Werner Kriemann ein Stäbchen mit Honigsenf, der dem Paar dann auch „ganz vorzüglich“schmeckte, wie sie nach der Kostprobe gemeinsam feststellten. „Mir gefällt die Idee des Tollensemarktes, man merkt, dass hier alle Händler mit Herzblut bei der Sache sind“, lobte Angela Kriemann.
Ein Fazit, das so auch von anderen Besuchern zu hören war. Eine zweite Auf lage ist also ausdrücklich erwünscht.