Der LinsensuppenEffekt
AAguufgte( wLiänrsmentessuspcphemisetcdkite n Aicuhs- t nahme, die ist einen Tag später noooooch besser). Das gilt auch für Filme: Immer, wenn jemand ankündigt, dass er einen alten Streifen neu aufnehmen will (weil ja heute angeblich alles viel besser aussieht), dann bin ich zurückhaltend. Und später enttäuscht, wenn ich es mir doch ansehe. Beispiel: Friedhof der Kuscheltiere und seine Neuauflage aus dem Jahr 2019. Scheußlich.
Anders ist das, wenn einfach alte Schinken noch einmal in den Kinos laufen. Da kickt dann die Nostalgie, es winkt ein besonderes Erlebnis. Weil: Was damals gut war, ist es auch heute noch. Ich bin kein Hellseher, aber: Wenn ab jetzt Stop Making Sense, der Konzertfilm über die Talking Heads, nach 40 Jahren wieder in den Filmhäusern läuft, dann wird das gut. Denn – und da lasse ich in Sachen Neuauflage mit mir reden – dieser wurde nur generalüberholt, also bei seiner Bildqualität verbessert. Auch fürs Trierer Broadway-Kino wird der Film angekündigt.
Was hätte man an diesem Film auch darüber hinaus optimieren sollen? Viele Kritiker sprechen bei der Aufnahme der Promotiontour zum Album Speaking in Tongues vom „besten Konzertfilm aller Zeiten“. Innerhalb der TV-Redaktion spricht man offen darüber, dass damals zu den Hits der
Heads getanzt wurde. Wenig verwunderlich: Aufregendere Musik als diese gab es früher nicht (gibt es auch heute kaum).
Dabei war das Unterfangen der Talking Heads damals durchaus mutig. Klar, es gab schon vorher Konzertfilme – aber die Bands, die mit diesen Erfolg hatten, waren meist größer. Beispiel: die BeatlesFilme. Den Talking Heads umDavid Byrne gelang erst durch Speaking In Tongues der internationale Durchbruch. Auch der einzige TopTen-Hit in den US-Charts stammt mit Burning Down the House von diesem Album. Die Talking Heads waren einzigartig und besonders. Aber groß genug, für einen Film?
Zweifelsfrei. Und überhaupt: Es braucht keine große Berühmtheit. Was gut ist, ist gut. Das kann man dann auch aufwärmen und es schmeckt noch immer. Wie Linsensuppe.