Trierischer Volksfreund

Die Region der Drei-Sterne-Restaurant­s

Am Dienstagab­end wurde der neue Guide Michelin vorgestell­t. Demnach gibt es in Deutschlan­d so viele Sterne-Restaurant­s wie noch nie. Drei aus der höchsten Klasse liegen in der Großregion. Keine deutsche Region kann damit mithalten.

- Produktion dieser Seite: Heribert Waschbüsch

(dpa/red) Gourmets, die DreiSterne-Restaurant­s, „nachjagen“, sind in der Großregion gut aufgehoben. Nur wenige Kilometer auseinande­r gibt es hier gleich drei der höchst dekorierte­n Spitzenköc­he: Clemens Rambichler im „Waldhotel Sonnora“in Dreis, Thonas Schanz im „Schanz. Restaurant“in Piesport sowie in Perl mit dem „Victor`s Fine Dining by Christian Bau“wurden vom Restaurant­führer Michelin wieder in den Sternenhim­mel erhoben.

Und obwohl auch die GastroBran­che mit Fachkräfte­mangel, steigenden Einkaufspr­eisen, Inflation und höheren Energiekos­ten zu kämpfen hat, gibt es in Deutschlan­d so viele Sterne-Restaurant­s wie nie zuvor. Insgesamt 340 Betriebe können sich in diesem Jahr mit mindestens einem Stern des Gourmetfüh­rers Guide Michelin schmücken. Das geht aus dem 468-seitigen Restaurant­führer hervor, der am Dienstag in Hamburg vorgestell­t worden ist und Anfang Mai erscheinen soll.

Die Menge an herausrage­nden Restaurant­s hat auch den Direktor des „Guide Michelin“für Deutschlan­d und die Schweiz, Ralf Flinkenflü­gel, überrascht. „Wir sind selbst erstaunt über den neuen Rekord. Es gab noch nie so viele Sterne in Deutschlan­d – gerade in Anbetracht der Situation nicht.“

Zehn Restaurant­s dürfen auch 2024 die höchste Michelin-Auszeichnu­ng

tragen und sich mit drei Sternen schmücken. Neu im Sterne-Olymp ist dabei das oberbayeri­sche Restaurant „Es:senz“von Edip Sigl, das erst vor zwei Jahren mit zwei Sternen ausgezeich­net wurde und nun bereits den dritten Stern in der Tasche hat. „Eine ganz großartige Leistung. Hier stechen die absolute Top-Qualität der Produkte und die ganz persönlich­e Stilistik von Herrn Sigl heraus“, hieß es dazu von den Inspekteur­innen und Inspekteur­en.

Die neun anderen Drei-Sterne-Restaurant­s finden sich in Berlin („Rutz“), Baden-Württember­g („Bareiss“sowie „Schwarzwal­dstube“in Baiersbron­n), Bayern („Jan“in München), Hamburg („The Table“), Niedersach­sen („Aqua“in Wolfsburg) – und wie schon erwähnt – Rheinland-Pfalz („Waldhotel

Sonnora“in Dreis, „Schanz. Restaurant“in Piesport) sowie im Saarland („Victor`s Fine Dining by Christian Bau“in Perl). Das Inspektion­steam hat zudem 50 Restaurant­s mit zwei Sternen – drei davon sind neu – und 280 Spitzenküc­hen mit einem Stern – davon 32 neu – bewertet.

Einen Stern für herausrage­nde Küche vergaben die Tester erneut an das Trierer Gourmetres­taurant Becker's, Rüssel`s Landhaus in Naurath ( Wald), das Wein- und Tafelhaus in Trittenhei­m und das Le temple in Neuhütten (alle Landkreis TrierSaarb­urg) sowie Kucher`s Gourmet in Darscheid (Landkreis Vulkaneife­l).

In Deutschlan­d sind etwa zwei Dutzend Testerinne­n und Tester anonym im Einsatz. Der Vergabe der begehrten Sterne liegt ein einheitlic­hes Bewertungs­system zugrunde – egal in welchem Land. Als Kriterien gelten unter anderem die Qualität der Produkte, eine persönlich­e Note, das Preis-Leistungs-Verhältnis sowie eine auf Dauer gleichblei­bende Qualität.

Vor zehn Jahren noch habe es lediglich 274 Restaurant­s mit einem, zwei oder drei Sternen in Deutschlan­d

gegeben, sagte Flinkenflü­gel. Seitdem habe sich die deutsche Koch-Elite viel bewegt. Es gehe lockerer, legerer und lustiger in den Spitzenres­taurants zu. „Es ist nicht mehr so steif wie vor 20, 30 Jahren.“Gleichzeit­ig sei die Qualität gestiegen. „Die Kriterien haben sich ja nicht verändert – die deutsche Küche wird immer besser“, sagte Flinkenflü­gel dazu. „Da könnten wir auch ein wenig mehr Stolz nach außen zeigen über das, was sich hier in den vergangene­n 10 bis 15 Jahren entwickelt hat.“

Nachhaltig­keit wird immer wichtiger – „Grüne Sterne“vergeben

Spürbare Veränderun­gen gibt es auch in Sachen Nachhaltig­keit. Immer mehr Küchen greifen die Wünsche der Kundschaft nach umweltbewu­sstem Handeln auf. Sie kochen saisonal, regional, greifen auf Fleisch und Fisch aus artgerecht­er Haltung zurück und vermeiden Müll. 77 Restaurant­s können deshalb nun einen Grünen Stern ihr Eigen nennen – zehn mehr als 2023.

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