Genau hinschauen
Es ist eine der tückischsten Erkrankungen, und es ist auf dem Vormarsch: das maligne Melanom, auch bekannt als Schwarzer Hautkrebs. Wie er entsteht, wie man vorbeugen kann.
WWaüsbiesrthSacuhpwta? r Kzreerb Hsa eunttksrteebhst immer dann, wenn das Erbgut in einer Zelle derart geschädigt wird, dass die Zelle beginnt, sich unkontrolliert zu teilen. Die körpereigenen Reparaturmechanismen funktionieren dann nicht mehr, die Zellen entarten. Das maligne Melanom ist ein bösartiger Hauttumor, er entsteht aus den Pigmentzellen (Melanozyten) der obersten Hautschicht. Er kann sich aus einem Leberfleck entwickeln oder auch spontan auf gesunder Haut entstehen – und zwar auch an Stellen unseres Körpers, die normalerweise eher seltener mit schädlicher UV-Strahlung in Kontakt kommen. Auch an Augen, Zehen oder im Genitalbereich kann Schwarzer Hautkrebs entstehen. Meist tritt Schwarzer Hautkrebs eher in fortgeschrittenem Alter auf.
Wie viele Menschen erkranken an Schwarzem Hautkrebs?
Die Haut ist unser größtes Organ und wird dennoch oft vergessen. Anders sind die schon seit mehreren Jahren steigenden Zahlen an Schwarzem Hautkrebs nicht zu erklären. Hautkrebs ist die häufigste Krebsart. Nach Zahlen des Zentrums für Krebsregisterdaten im RobertKoch-Institut erkranken jährlich mehr als 220.000 Menschen in der Bundesrepublik an Hautkrebs (Stand 2021). Der überwiegende Teil davon, rund 200.000 Fälle, sind der weiße oder helle Hautkrebs. Er gilt als eher harmlos, sollte aber auch behandelt und frühzeitig entfernt werden. Nur ein kleiner Teil, rund 20.000 Menschen, erkrankt an dem gefährlicheren Schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom. Dazu gehört auch Patrice Aminati, Ehefrau des Moderators Daniel Aminati. Im vergangenen April wurde bei der 29-Jährigen ein bösartiger (schwarzer) Hautkrebs diagnostiziert. Insgesamt ist auch der Schwarze Hautkrebs seit Jahren auf dem Vormarsch. Hier steigen die Fallzahlen ebenfalls kontinuierlich.
Was macht Schwarzen Hautkrebs so gefährlich?
Das maligne Melanom ist besonders tückisch, weil es sich in einem sehr frühen Stadium
bereits im Körper ausbreiten kann. Wenn die entarteten Zellen die oberste Hautschicht verlassen und in die tiefere Lederhautschicht vordringen, kann es gefährlich werden: Gelangen Krebszellen von dort in die Blutbahn, können sie im ganzen Körper verteilt werden und in anderen Organen krankhafte Ableger, die Metastasen, bilden. Dies ist offenbar auch bei Patrice Aminati der Fall. Bei ihr wurden im vergangenen Jahr ein Primärtumor sowie Lymphknoten entfernt. Nun kämpft sie gegen Metastasen in der Lunge.
Welche Risikofaktoren gibt es?
Die Hauptursache für die Entstehung von Hautkrebs sind UV-Strahlen, also ausgedehnter und womöglich ungeschützter Aufenthalt in der Sonne. UV-Strahlen können das Erbgut im Zellkern schädigen. Entweder sterben die Zellen dann ab, quasi als Schutzmechanismus des Körpers. Oder aber sie werden Keimzelle für einen bösartigen Tumor, nämlich dann, wenn sie und alle Nachkommen sich unkontrolliert zu teilen beginnen.
Starke Sonneneinstrahlung kann übrigens auch indirekt zur Entstehung einer bösartigen Erkrankung beitragen, da sie insgesamt unsere Immunabwehr schwächt, also das körpereigene Abwehrsystem und seine Reparaturmechanismen ausbremst. Auch das Alter und der Hauttyp spielen eine Rolle bei der Entstehung von Schwarzem Hautkrebs. Hellere Hauttypen tragen generell ein erhöhtes Risiko.
Wie kann ich vorbeugen?
Unbedingt sollte man ausgedehntes Sonnenbaden
und Dauerbelastung durch schädliche UV-Strahlung meiden. Ansonsten ist Früherkennung die beste Vorsorge. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen ihren Versicherten ab 35 Jahre alle zwei Jahre ein umfangreiches Hautscreening beim Facharzt oder der Fachärztin. Sie suchen dann haarklein die gesamte Hautoberfläche nach verdächtigen Leberflecken oder KrebsVorstufen ab. Außerdem kann sich jeder selbst beobachten und ab und an nach veränderten oder verdächtigen Leberflecken oder Hautstellen suchen. Dabei hilft die sogenannte ABCDE-Regel: A steht für eine asymmetrische Form, B für eine unklare, verwaschene Begrenzung, C (Colorierung) für ungleichmäßige Verfärbungen etwa mit Punkten oder hellen Flecken, D steht für Durchmesser: Flecken, die größer als fünf Millimeter sind sollten unbedingt kontrolliert werden, E steht für Erhabenheit und Entwicklung – eine auffällig hervorstehende Gewebestruktur oder ein sich verändernder Fleck, der plötzlich juckt oder blutet.
Wie sieht die Therapie aus? Die meisten Melanome werden frühzeitig erkannt, sodass sie mit einer Operation komplett entfernt werden können und der Patient oder die Patientin damit als geheilt gilt. Dies trifft auf etwa zwei Drittel der Betroffenen zu. Haben sich die Krebszellen bereits über die Blutbahn im Körper ausgebreitet und Metastasen gebildet, können die Patienten mit Bestrahlung und medikamentös behandelt werden. Auch eine Immuntherapie kann die Prognose für die Betroffenen verbessern.