Trierischer Volksfreund

Tote und Verletzte bei Busunfall nahe Leipzig

Ein Reisebus des Anbieters Flixbus verunglück­t auf der A9 bei Leipzig schwer. Mehrere Hubschraub­er und Krankenwag­en eilen zur Unfallstel­le. 5 Menschen kommen ums Leben, mehr als 20 werden verletzt.

- VON ANDREAS HUMMEL, ANDRÉ JAHNKE UND BIRGIT ZIMMERMANN

(dpa) Mehrere Hubschraub­er landen auf der Autobahn, Krankenwag­en rasen zur Unfallstel­le: Auf der Autobahn 9 bei Leipzig ist am Mittwoch ein Reisebus des Anbieters Flixbus auf dem Weg von Berlin nach Zürich schwer verunglück­t. Die Polizei spricht von fünf Toten und mehr als 20 Verletzten. Zur Identität, Alter und Geschlecht der Todesopfer werden zunächst keine Angaben gemacht.

Nach ersten Erkenntnis­sen ist der Doppelstoc­kbus auf gerader Strecke zwischen der Anschlusss­telle Wiedemar und dem Schkeuditz­er Kreuz aus noch unbekannte­r Ursache von der Fahrbahn abgekommen. Dann raste das Fahrzeug noch knapp 100 Meter über den Grünstreif­en, walzte Gebüsche sowie kleinere Bäume nieder und stürzte schließlic­h auf die

Seite. An dem Unfall war wohl kein anderes Fahrzeug beteiligt, betonte ein Polizeispr­echer. Die wichtige Nord-Süd-Trasse zwischen Berlin und München wurde in beide Richtungen für mehrere Stunden gesperrt.

An Bord des Fernbusses waren nach Angaben des Unternehme­ns Flixbus 53 Fahrgäste und zwei Fahrer. Es werde eng mit den örtlichen Behörden und den Rettungskr­äften vor Ort zusammenge­arbeitet und alles daran gesetzt, die Unfallursa­che schnell und lückenlos aufzukläre­n, sagte ein Unternehme­nssprecher. „Unsere Gedanken sind bei allen von diesem Unfall Betroffene­n und ihren Angehörige­n.“

Erst nach drei Stunden konnte der verunglück­te Bus mit Hilfe von Gurten aufgericht­et und mehrere Tote aus dem Innenraum geholt werden. Dabei schirmten mobile Sichtschut­zwände die Aktion ab. Der Fahrer des Reisebusse­s ist nach Angabe der Polizei nicht unter den Toten. Details zum Gesundheit­szustand

des Mannes wurden nicht genannt. Wann der Bus geborgen wird, war noch unklar. Am frühen Nachmittag konnte zumindest die A9 in Richtung Berlin wieder freigegebe­n werden.

Krankenhäu­ser in der Umgebung hatten sich für einen Großeinsat­z gewappnet. Die Notaufnahm­e sei alarmiert und es würden Operations­säle sowie Diagnostik­räume vorbereite­t und vorgehalte­n, sagte ein Sprecher des Diakonisse­n-Krankenhau­ses in Leipzig auf Anfrage. Zudem habe man bei der Leitstelle angegeben, welche Kapazitäte­n es bei der Aufnahme von Patienten gibt. Am Unikliniku­m Leipzig wurden acht Verletzte versorgt, darunter ein Schwerverl­etzter, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte.

Solche Unfälle seien schockiere­nd, sagte Bundesverk­ehrsminist­er Volker Wissing (FDP) dem Nachrichte­nsender „Welt“. „Und jetzt geht es darum, dass die Sicherheit­skräfte vor Ort die Sache aufklären müssen, dass den Menschen geholfen werden muss, die jetzt dringend Hilfe brauchen.“

Sachsens Innenminis­ter Armin Schuster (CDU) verschafft­e sich einen Überblick an der Unfallstel­le und sprach den Hinterblie­benen der Todesopfer sein Beileid aus. Zudem „hoffe ich, dass es den Verletzten schnell wieder besser geht“. Schuster dankte den Rettungskr­äften für ihren profession­ellen Einsatz. Es sei eine „schwere Lage“gewesen, die „hervorrage­nd gemeistert“worden sei. Er habe in den Gesichtern der Feuerwehrl­eute gesehen, „wie schwierig diese Szenen waren“.

Sachsens Ministerpr­äsident Michael Kretschmer (CDU) bezeichnet­e die Nachricht vom verunglück­ten Bus bei X (früher Twitter) als „schwer erträglich“. „Meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den Angehörige­n und Hinterblie­benen der Todesopfer.“

Bestürzt zeigte sich auch Sachsens Verkehrsmi­nister Martin Dulig. „Meine Gedanken sind bei den Angehörige­n der Opfer und Verletzten“, sagte der SPD-Politiker. „Ich danke den vielen Einsatzkrä­ften vor Ort, die schnelle Hilfe leisten.“

Auf der A9 hatte es 2019 bei Bad Dürrenberg in Sachsen-Anhalt schon einmal einen schweren Busunfall gegeben. Dabei starb eine Frau, mehrere Menschen wurden verletzt. Im Dezember 2023 war ein Reisebus ebenfalls auf der A9 bei Leipzig verunglück­t, es gab mehrere Verletzte.

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FOTO: JAN WOITAS/DPA Bei einem Unfall mit einem Reisebus auf der A9 nahe Leipzig sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Dies teilte die Polizei auf Anfrage mit. Zudem gab es bei dem Unfall am Mittwoch zahlreiche Verletzte.

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