Stress-Test in der Rheinlandliga
Regionaler Fußball: Englische Woche fordert die Mannschaften heraus – In der Bezirksliga klärt Schillingen die Trainerfrage und glänzt ein Routinier bei der SG Langsur.
„Er ist ein mitspielender Torwart und eine zusätzliche Anspielstation in Drucksituationen.“Oleg Tintor Der Trainer der SG Laufeld über Torwart Leon Kotowski
Gegen Ende der Saison ballt sich das Programm in der Rheinlandliga: Weil die SG Schneifel im Rheinlandpokalfinale steht und am Samstag, 25. Mai, 13.45 Uhr, im Stadion Koblenzer Oberwerth auf die dort ansässige TuS trifft, wurde der letzte Spieltag komplett um eine Woche nach vorn verlegt ( TV berichtete). Die für den 17./18. Mai geplanten Partien finden nun in dieser und nächster Woche statt. Aus regionaler Sicht steht am Mittwoch das Duell des Tabellendritten SG Schneifel und des -neunten SG Hochwald im Fokus (19.30 Uhr, Stadtkyll).
Nachdem sein Team (auch) am Samstag verloren hat, beim 1:2 gegen die FV Hunsrückhöhe Morbach bereits die fünfte Pleite im sechsten Spiel kassierte und nun jeweils drei Zähler hinter Spitzenreiter Sportfreunde Eisbachtal und der SG 2000 Mülheim-Kärlich rangiert, sieht Schneifel-Trainer Stephan Simon sein Team nicht mehr so unter Druck: „Vielleicht hilft es uns, dass wir jetzt befreit aufspielen können. Unter Umständen brauchen wir das auch, weil Hochwald eine tolle spielerische Qualität hat.“Ob er selbst wieder zwischen den Pfosten steht oder den etatmäßigen Schlussmännern Niko Lautwein oder Dennis Koziol den Vortritt lässt, wollte Simon am Montag noch nicht entscheiden. Klar ist aber, dass die zuletzt privatbedingt verhinderten Philipp Bück und Michael Zeimmes wieder zur Verfügung stehen. Hochwald-Trainer Fabian
Mohsmann blickt optimistisch auf das Kräftemessen in Stadtkyll: „Ich erwarte eine Gier auf das Spiel und vollen Einsatz. Die 1:2-Hinspielniederlage wurmt uns noch, da wir dieses Duell niemals hätten verlieren dürfen. Wir wollen in der Schneifel drei Punkte entführen.“
Schützenhilfe im Titelrennen könnte die SG Schneifel von RotWeiss Wittlich erhalten: Die Säubrenner empfangen ab 20 Uhr die Eisbachtaler. Trainer August Schlotter sieht sein Team gut in Form, gab es in den jüngsten acht Partien doch nur eine Niederlage. „Wir gehen alle drei verbleibenden Spiele gleich an, wollen immer punkten und uns gut präsentieren. Die Luft ist bei uns zwar raus, aber wir wollen Eisbachtal ärgern“, sagt der Wittlicher Coach, der auf den gesperrten Daniel Braun verzichten muss. Ansonsten sind keine Änderungen gegenüber dem jüngsten 1:1 gegen die SG Hochwald zu erwarten.
Eine weite Reise steht der FSG Ehrang/Pfalzel bevor. Just inmitten der Woche treten Spielertrainer Fabio Fuhs und seine Mannschaft ab 20 Uhr beim VfB Wissen an. Fuhs sagt vor dem 180-Kilometer-Trip an die Sieg: „Das Spiel wird schwer für uns, da wir unter Umständen ohne gelernten Torwart auskommen müssen. Ich finde es schade, dass Wissen unserer Bitte auf Verlegung schon binnen 15 Sekunden eine Absage erteilte.
Aus Fairnessgründen hätte ich mir mehr Kooperationsbereitschaft gewünscht.“Julio Ngangu hat Fuhs mitgeteilt, dass er aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehe. Berufsbedingt sind die Einsätze von Benjamin Barthel, Luca Heintel sowie Moritz Zingen fraglich. Dafür kehrt Yannik Thömmes in den Kader zurück.
Zeitlich parallel zum Ehranger Spiel in Wissen findet der Vergleich zwischen der SG 99 Andernach und der FV Hunsrückhöhe Morbach statt. Damit tritt der Achte beim Zehnten an. Morbachs Trainer Thorsten Haubst erwartet eine „extrem schwere Partie bei einer Mannschaft, die nach der Winterpause stark aufspielt“. Personell fordert die Hunsrücker das Duell heraus. Berufsbedingt fehlen laut Haubst acht Akteure. Hinzu kommen die Verletzten, darunter auchMatthias Ruster, der sich am Samstag beim Sieg in Stadtkyll eine schwere Fußprellung zuzog.
Da der Freitags-Termin der Derbys zwischen demFSV Trier-Tarforst und demFSV Salmrohr (19.30 Uhr, Rasenplatz) schon länger fix war, wurden die auf den Mittwoch angesetzten Partien der Tarforster (in Wirges) und der Salmrohrer (daheim gegen Mülheim-Kärlich) um eine Woche auf den 15. Mai verschoben.
Ein Nachholspiel findet in der Bezirksliga statt: Wenn die SG Laufeld/ Buchholz und der SV Konz am Mittwoch
ab 20 Uhr in Wallscheid aufeinandertreffen, geht es um wichtige Zähler im Kampf gegen den Abstieg.
Auf einem guten Weg, die Aufstiegssaison erfolgreich zu Ende zu führen, sind die Laufelder. Nachdem das Team von Coach Oleg Tintor das Hinspiel mit 1:0 gewonnen hatte, entschied man nun auch das Rückspiel gegen die SG Ellscheid für sich und gewann mit 4:1. Tintor lobte neben den TorschützenSteven Koch, Patrick Scheid, Florian Bros und Simon Berdi erneut seine Defensivabteilung. „ Leon Kotowski wurde nach den Verletzungen unserer etatmäßigen Torhüter Leon Schermann, Richard Jany und Thomas Becker als vierter Keeper eingesetzt und macht seine Arbeit sehr gut. Er ist ein mitspielender Torwart und eine zusätzliche Anspielstation in Drucksituationen.“Für die neue Saison haben neben Tintor und seinem Assistenten Gerrit Weyer auch die A-Jugendspieler Fynn Rosenbaum undJulian Gräf zugesagt. Aus der Kreisliga B13 kommt Felix Regh von der SG VulkaneifelÜdersdorf. Nach Angaben von Tintor werdenDennis Schiffels, Julian Burch undSimon Berdi in der kommenden Saison entweder aufhören oder aber kürzertreten.
Kaum noch zu retten ist der Vorletzte TuS Schillingen. Bei sieben Punkten Rückstand und nur noch drei ausstehenden Spielen deutet vieles auf die Rückkehr in die A-Klasse hin. Diese hat der TuS im Jahre 2018 nach oben hin verlassen. Mit Gerd Morgen steht unterdessen der neue Trainer fest. Vor gut zwei Wochen trat der erst im Dezember eingestiegeneWerner Berger zurück. Seitdem coacht der etatmäßige Spieler-Co-Trainer Robin Moser das Team. Mit Morgen ist ein alter Bekannter wieder da. Bis 2020 hatte der Routinier den TuS erfolgreich trainiert, ehe er zur SG Ruwertal wechselte. Momentan coacht er noch den Frauen-Rheinlandligisten FSG Saarburg/Serrig. „Es hat sich kurzfristig ergeben. Gerd und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“, sagt Vorsitzender Thomas Grundhöfer. Auch bei einem Abstieg werde der Kader größtenteils so bleiben. Der Gang in die A-Klasse ist für die Schillinger kein Beinbruch: „Wir wussten schon vor der Saison, dass es eng wird. Damit muss man sich als kleiner Dorfverein immer beschäftigen“, so Grundhöfer.
Ein Comeback feierte Langsurs Stefan Castello. Der 36-jährige, frühere Bezirksligaspieler der DJK St. Matthias Trier, ist Spielertrainer der in der B15-Liga angesiedelten Zweitvertretung
der SG Langsur/Zewen/ Igel-Liersberg und wurde kurzfristig ins Aufgebot fürs Spiel gegen die SG Ruwertal berufen. Castello traf nach einer scharfen Hereingabe von Eric Pasucha zum 2:0 und war zudem Assistent des 3:0 durch Tim Höfer. Mit dem 3:0 fuhr das Team von Mosel und Sauer einen „extrem wichtigen Sieg“ein. „Wir haben die Konkurrenz auf Abstand gehalten und sind auf dem besten Wege, in der Bezirksliga zu bleiben“, so Trainer Dominik Wintersig. „Ich habe Stefan gefragt, ob er aushelfen kann, damit wir von seiner Erfahrung, seiner Cleverness und seiner Kommunikation auf dem Platz profitieren können. Mit Max Meyer auf der Doppel-Sechs hat Stefan unserem Spiel sehr gutgetan. Es war ein kluger Schachzug“, sagte Wintersig. Castellos letzter Einsatz in der ersten Mannschaft datiert aus der Saison 2019/20.