Trierischer Volksfreund

Bjelica muss bei Union Berlin gehen

Die Eisernen haben im Abstiegska­mpf der Fußball-Bundesliga reagiert. Grote wird Interimstr­ainer.

- Produktion dieser Seite: Weishaupt/Regel/Adrian

(sid) Am Sonntag sprach Präsident Dirk Zingler Trainer Nenad Bjelica die „volle Unterstütz­ung“aus, 24 Stunden später waren die Worte des Club-Chefs von Union Berlin Makulatur: Der kriselnde Berliner Fuußball-Bundesligi­st hat im Abstiegska­mpf zum letzten Mittel gegriffen und seinen Coach freigestel­lt. Dem Kroaten, der die Köpenicker im November vom langjährig­en Erfolgstra­iner Urs Fischer übernommen und nur phasenweis­e stabilisie­rt hatte, wurde die Rettung vor dem drohenden Absturz in die 2. Liga nach dem 3:4 gegen den VfL Bochum nicht mehr zugetraut.

Diese soll nun dem neuen Interimstr­ainer Marco Grote gelingen.

Der Coach der U19 wird von den Co-Trainern Marie-Louise Eta und Sebastian Bönig unterstütz­t. „Wir brauchen im Kampf um den Verbleib in der Bundesliga die Kraft des gesamten Vereins und natürlich auch die unserer Mannschaft. Marco Grote und seinem Team trauen wir zu, unsere Spieler wieder an ihre Leistungsg­renze zu führen“, sagte Präsident Zingler.

Den Rückhalt in der Clubführun­g hatte Bjelica verloren. Durch zuletzt sechs Ligapartie­n ohne Sieg rutschten die als Champions-League-Teilnehmer in die Spielzeit gestartete­n Berliner auf den 15. Tabellenpl­atz ab. Der Vorsprung auf den FSV Mainz 05 auf Relegation­srang 16 beträgt nur noch einen Punkt. Auch ein direkter Abstieg ist theoretisc­h noch möglich. Die finalen beiden Ligapartie­n beim Keller-Rivalen 1. FC Köln am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) und eine Woche später gegen den SC Freiburg dürften Zitterpart­ien werden. Zur verrückten Wahrheit gehört aber auch, dass Union mit einem Sieg in Köln und einer Mainzer Niederlage gegen Borussia Dortmund schon in dieser Woche die Klasse halten kann.

„Wir setzen für unsere Mannschaft noch einmal einen frischen Impuls“, sagte Geschäftsf­ührer Oliver

Ruhnert. Grote freut sich derweil auf die Herausford­erung und ist „überzeugt, dass uns der Klassenerh­alt gelingen wird. Unsere Mannschaft kenne ich gut und weiß, dass wir mit vereinten Kräften in der Lage sind, die nötigen Punkte zu holen.“

Union gelang das zuletzt nicht mehr. Am Sonntag verloren die Berliner das Sechspunkt­espiel gegen Bochum nach einer desolaten ersten Halbzeit, die eines Bundesligi­sten unwürdig war. Vor dem Spiel hatte Zingler Berichte des kicker, derenzufol­ge Bjelica im Sommer sicher gehen müsse, als „falsch“bezeichnet und dem Fußballleh­rer das Vertrauen ausgesproc­hen. Der Auftritt in den ersten 45 Minuten hat die Club-Bosse aber zum Umdenken bewegt.

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IMAGES FOTO: IMAGO Nenad Bjelica ist nach dem desolaten 3:4 gegen Bochum nicht mehr Trainer des 1. FC Union Berlin.

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