Nach 23 Jahren zurück in der Bezirksliga
Kreisfußball in der Region: SG Haag macht den Aufstieg vorzeitig klar – Zittern in Daun – Doppelabsage in Wasserliesch.
REGION Bereits drei Runden vor Saisonschluss ist die SG Haag/Dhrontal/ Merscheid/Horath durch und steht als Aufsteiger in die Bezirksliga West fest. Während Verfolger SV Wittlich am Samstag seine Partie in der Kreisliga A8 mit 2:5 bei der SG Zell-Bullay/ Alf verlor, setzten sich die Hunsrücker tags darauf souverän mit 4:0 bei der SG Leiwen-Köwerich/NeumagenDhron/Trittenheim durch.
Vor 23 Jahren war man zuletzt in der Bezirksliga vertreten, damals noch als SV Haag. Vor der Saison 2003/04 kam der SSV Dhrontal zur Spielgemeinschaft, welche ab 2007 um den SV Merscheid erweitert wurde. Man etablierte sich in den folgenden Jahren in der A-Klasse Mosel, der man bis zur Saison 2011/12 angehörte. Nach einem einjährigen Intermezzo in der B-Klasse gelang der direkte Wiederaufstieg. Es dauerte jedoch nur drei Spielzeiten, ehe es wieder in die B-Klasse runterging. Die nun um die DJK Horath erweiterte SG musste sechs Jahre lang warten, bis der erneute Aufstieg in die A-Klasse glückte. 2022 wurde man souverän Meister der B-Klasse und gewann zudem den Kreispokal. Nach Platz zwei in der Vorsaison gelang nun noch mal eine Steigerung.
Trainer Marc Lemmermeyer sah beim 4:0 in Leiwen eine „sehr gute Teamleistung. Diese hat uns auch schon durch die ganze Saison getragen. Die Jungs haben das wieder überragend gemacht. Wir alle sind sehr glücklich“. Anschließend wurde im Sportlerheim des SV Haag die Nacht zum Tage gemacht. Lemmermeyer gab seinem Team bis zum Abschlusstraining am Freitag frei. Mit 18 Siegen und fünf Remis haben die Hunsrücker schon 59 Punkte eingefahren und rangieren drei Spieltage vor Schluss mit zehn Zählern Vorsprung auf den SV Wittlich auf Platz eins. „Die Mannschaft hat eine unglaubliche Konstanz ausgezeichnet. Der Zusammenhalt ist top und die Meisterschaft absolut verdient“, betont Lemmermeyer. Co-Spielertrainer Christoph Kettern hört nach der Saison aus privaten Gründen auf. Für ihn rücken mit Marius Marx und Danny Schömer zwei neue mitspielende Assistenten nach.
Dort, wo die SG Haag kommende Spielzeit antritt, kickte der SV Speicher bis vor zwei Jahren. In der vergangenen
Saison gelang noch mit Ach und Krach der Klassenverbleib in der Kreisliga Eifel. Zur neuen Runde gab es einen weiteren personellen Aderlass. Das Durchschnittsalter des Kaders beträgt gerade noch 23 Jahre. Mit sieben Punkten aus 23 Spielen zieren die Töpferstädter das Tabellenende der Kreisliga A6 und stehen schon als Absteiger fest. Aus Sicht des Vorsitzenden Patrick Neumann ist die Zwischenbilanz „katastrophal, kam aber aufgrund der personellen Konstellation nicht komplett überraschend“. Seit rund vier Jahren trägt Neumann Verantwortung an vorderster Front, gehört dem Vorstand bereits seit einem Jahrzehnt an. Früher spielte er auch für den SV Speicher und coachte die zweite Mannschaft. Nun ist der 39-Jährige (auch) als Krisenmanager gefragt, um in der kommenden Saison zumindest eine Stabilisierung in der B-Klasse zu erreichen. Trainer Tobias Karst soll über den Sommer hinaus bleiben, genauso wie der Großteil des Kaders. Offen ist laut Neumann noch, ob der Verein auch wieder eine zweite Mannschaft meldet. Momentan spielt diese in der Reserveklasse Eifel. Denkbar sei, diese eventuell als Neuner-Team an den Start gehen zu lassen.
Nach der 1:2-Derby-Heimpleite in der Kreisliga B8 gegen die
Darscheid/Mehren steht der TuS 05 Daun mehr denn je unter Druck. Mit 22 Punkten aus 25 Partien rangieren die Kreisstädter als Elfter zwar noch überm Strich, doch die Abstände im Tabellenkeller sind gering. Der FC Demerath hat auf dem ersten Abstiegsplatz nur einen Zähler weniger als der TuS. Seit sieben Partien warten sie in der Sprudelstadt schon auf einen Sieg, holten dabei nur einen einzigen Zähler. „Die Welt sieht alles andere als rosig aus, wenn man unser Restprogramm gegen den TuS Ahbach II, denSV Nohn und den SV Ulmen sieht. Die Ergebnisse liegen deutlich hinter unseren Erwartungen. Wir sind vom angestrebten Mittelfeldplatz meilenweit entfernt“, schätzt Trainer Sascha Klein die Lage kritisch ein. Mit Manuel Schneider, Levi Dahlem, Niko Burghardt und Alex Burghardt fehlen oder fehlten wichtige Säulen aus unterschiedlichen Gründen. „Jeder muss jetzt verstehen, um was es geht. Jeder Punkt ist wichtig für den Verbleib in der B-Liga. Ein Abstieg wäre für den TuS Daun eine Katastrophe.“Vor dem Duell am Samstag, 17.30 Uhr, bei der zweiten Mannschaft des Bezirksligisten TuS Ahbach fordert Klein die volle Konzentration: „Wir müssen als Mannschaft funktionieren und möglichst drei Punkte einfahren.“Nach einer Operation am Schienbein fällt Stammtorwart
Bally aus. Für ihn rückt Meikel Przybyl zwischen die Pfosten. Bis auf den zum Bezirksligisten SG Ellscheid wechselnden Michael Marcheim ( TV berichtete) soll der Kader zur neuen Runde so zusammenbleiben. Auch Klein hat seine Zusage für die nächste Runde bereits gegeben. Martin Müller, der zudem als Sportlicher Leiter fungiert, soll Klein als Co-Trainer zur Seite stehen und mit Abteilungschef Harry Dahlem neue Spieler an den Wehrbüsch holen.
In der Kreisliga B9 wird es aller Voraussicht nach nun doch mit der aus den Vereinen FC Prüm, SSV Wallersheim und1. FC Rommersheim bestehenden Spielgemeinschaft Prümer Land weitergehen. Zunächst gab es Bestrebungen in Prüm, sich wieder selbstständig zu machen, dann schauten sich die beiden anderen Clubs nach potenziellen neuen SG-Partnern um ( TV berichtete). Inzwischen haben sich die Wogen geglättet, und in Prüm tut sich auch was in Sachen Vorstand. Nachdem sie Mitte März zunächst keine Nachfolger für die zurückgetretene Riege um Nico Demuth gefunden hatten, soll nun am Dienstag, 28. Mai, 19 Uhr, eine außerordentliche Mitgliederversammlung im Clubhaus in der Dell stattfinden. Mit David Ebbertz (als Vorsitzender), Jan Keller (2. Vorsitzender) und Johannes Baur (Geschäftsführer) hat sich ein Trio bereit erklärt, für die vakanten Vorstandsämter zu kandidieren und Verantwortung zu übernehmen. In einem dem TV vorliegenden Schreiben an die Mitglieder
des FC Prüm betont Ebbertz: „Wir freuen uns, Euch mitteilen zu können, dass die Spielgemeinschaft mit Sicherheit bestehen bleibt, sollten wir als Vorstand gewählt werden.“Man habe bereits Gespräche mit den Partnervereinen geführt, die ebenfalls daran interessiert seien, die SG Prümer Land „erfolgreich fortzuführen“.
Nichts ging am Wochenende beim SV Viktoria Wasserliesch/Oberbillig: Sowohl die erste als auch die zweite Mannschaft sagten ihre Punktspiele in den Kreisligen B15 und C23 bei der SSG Mariahof ab. Fünf Spieler seien aktuell verletzt, weitere fünf bei einem Junggesellenabschied. „Ob sie rechtzeitig zurückkommen, war genauso unklar, wie die Rückkehr eines weiteren Spielers, der aus privaten Gründen in Zürich weilte. Damit war unsere Personaldecke einfach zu dünn“, berichtet Trainer Carlo Lambert. Eine Verlegung sei aus Mariahofer Sicht nicht möglich gewesen. „Da gibt es aber keinerlei Vorwürfe von uns. Am guten Willen lag es sicher nicht bei der SSG“, betont Lambert. Die Absage hat den jeweiligen Verlust der drei Punkte und eine sich durch Strafen, Gebühren und Einnahmeausfall zusammensetzende Zahlung im mittleren dreistelligen Bereich zur Folge. Aus Sicht von Lambert macht die Doppelabsage zwei Aspekte deutlich: „Eine dritte Mannschaft werden wir in der neuen Saison wohl kaum noch stellen können, und generell brauchen wir neue Spieler.“Mit dem aus familiären Gründen pausierenden Marvin Mayer (30, Mittelfeld) steht ein Rückkehrer bereits fest.
„Wir freuen uns, Euch mitteilen zu können, dass die Spielgemeinschaft mit Sicherheit bestehen bleibt, sollten wir als Vorstand gewählt werden.“David Ebbertz zur Zukunft der SG Prümer Land