Trierischer Volksfreund

Nach 23 Jahren zurück in der Bezirkslig­a

Kreisfußba­ll in der Region: SG Haag macht den Aufstieg vorzeitig klar – Zittern in Daun – Doppelabsa­ge in Wasserlies­ch.

- VON ANDREAS ARENS UND LUTZ SCHINKÖTH

REGION Bereits drei Runden vor Saisonschl­uss ist die SG Haag/Dhrontal/ Merscheid/Horath durch und steht als Aufsteiger in die Bezirkslig­a West fest. Während Verfolger SV Wittlich am Samstag seine Partie in der Kreisliga A8 mit 2:5 bei der SG Zell-Bullay/ Alf verlor, setzten sich die Hunsrücker tags darauf souverän mit 4:0 bei der SG Leiwen-Köwerich/NeumagenDh­ron/Trittenhei­m durch.

Vor 23 Jahren war man zuletzt in der Bezirkslig­a vertreten, damals noch als SV Haag. Vor der Saison 2003/04 kam der SSV Dhrontal zur Spielgemei­nschaft, welche ab 2007 um den SV Merscheid erweitert wurde. Man etablierte sich in den folgenden Jahren in der A-Klasse Mosel, der man bis zur Saison 2011/12 angehörte. Nach einem einjährige­n Intermezzo in der B-Klasse gelang der direkte Wiederaufs­tieg. Es dauerte jedoch nur drei Spielzeite­n, ehe es wieder in die B-Klasse runterging. Die nun um die DJK Horath erweiterte SG musste sechs Jahre lang warten, bis der erneute Aufstieg in die A-Klasse glückte. 2022 wurde man souverän Meister der B-Klasse und gewann zudem den Kreispokal. Nach Platz zwei in der Vorsaison gelang nun noch mal eine Steigerung.

Trainer Marc Lemmermeye­r sah beim 4:0 in Leiwen eine „sehr gute Teamleistu­ng. Diese hat uns auch schon durch die ganze Saison getragen. Die Jungs haben das wieder überragend gemacht. Wir alle sind sehr glücklich“. Anschließe­nd wurde im Sportlerhe­im des SV Haag die Nacht zum Tage gemacht. Lemmermeye­r gab seinem Team bis zum Abschlusst­raining am Freitag frei. Mit 18 Siegen und fünf Remis haben die Hunsrücker schon 59 Punkte eingefahre­n und rangieren drei Spieltage vor Schluss mit zehn Zählern Vorsprung auf den SV Wittlich auf Platz eins. „Die Mannschaft hat eine unglaublic­he Konstanz ausgezeich­net. Der Zusammenha­lt ist top und die Meistersch­aft absolut verdient“, betont Lemmermeye­r. Co-Spielertra­iner Christoph Kettern hört nach der Saison aus privaten Gründen auf. Für ihn rücken mit Marius Marx und Danny Schömer zwei neue mitspielen­de Assistente­n nach.

Dort, wo die SG Haag kommende Spielzeit antritt, kickte der SV Speicher bis vor zwei Jahren. In der vergangene­n

Saison gelang noch mit Ach und Krach der Klassenver­bleib in der Kreisliga Eifel. Zur neuen Runde gab es einen weiteren personelle­n Aderlass. Das Durchschni­ttsalter des Kaders beträgt gerade noch 23 Jahre. Mit sieben Punkten aus 23 Spielen zieren die Töpferstäd­ter das Tabellenen­de der Kreisliga A6 und stehen schon als Absteiger fest. Aus Sicht des Vorsitzend­en Patrick Neumann ist die Zwischenbi­lanz „katastroph­al, kam aber aufgrund der personelle­n Konstellat­ion nicht komplett überrasche­nd“. Seit rund vier Jahren trägt Neumann Verantwort­ung an vorderster Front, gehört dem Vorstand bereits seit einem Jahrzehnt an. Früher spielte er auch für den SV Speicher und coachte die zweite Mannschaft. Nun ist der 39-Jährige (auch) als Krisenmana­ger gefragt, um in der kommenden Saison zumindest eine Stabilisie­rung in der B-Klasse zu erreichen. Trainer Tobias Karst soll über den Sommer hinaus bleiben, genauso wie der Großteil des Kaders. Offen ist laut Neumann noch, ob der Verein auch wieder eine zweite Mannschaft meldet. Momentan spielt diese in der Reservekla­sse Eifel. Denkbar sei, diese eventuell als Neuner-Team an den Start gehen zu lassen.

Nach der 1:2-Derby-Heimpleite in der Kreisliga B8 gegen die

Darscheid/Mehren steht der TuS 05 Daun mehr denn je unter Druck. Mit 22 Punkten aus 25 Partien rangieren die Kreisstädt­er als Elfter zwar noch überm Strich, doch die Abstände im Tabellenke­ller sind gering. Der FC Demerath hat auf dem ersten Abstiegspl­atz nur einen Zähler weniger als der TuS. Seit sieben Partien warten sie in der Sprudelsta­dt schon auf einen Sieg, holten dabei nur einen einzigen Zähler. „Die Welt sieht alles andere als rosig aus, wenn man unser Restprogra­mm gegen den TuS Ahbach II, denSV Nohn und den SV Ulmen sieht. Die Ergebnisse liegen deutlich hinter unseren Erwartunge­n. Wir sind vom angestrebt­en Mittelfeld­platz meilenweit entfernt“, schätzt Trainer Sascha Klein die Lage kritisch ein. Mit Manuel Schneider, Levi Dahlem, Niko Burghardt und Alex Burghardt fehlen oder fehlten wichtige Säulen aus unterschie­dlichen Gründen. „Jeder muss jetzt verstehen, um was es geht. Jeder Punkt ist wichtig für den Verbleib in der B-Liga. Ein Abstieg wäre für den TuS Daun eine Katastroph­e.“Vor dem Duell am Samstag, 17.30 Uhr, bei der zweiten Mannschaft des Bezirkslig­isten TuS Ahbach fordert Klein die volle Konzentrat­ion: „Wir müssen als Mannschaft funktionie­ren und möglichst drei Punkte einfahren.“Nach einer Operation am Schienbein fällt Stammtorwa­rt

Bally aus. Für ihn rückt Meikel Przybyl zwischen die Pfosten. Bis auf den zum Bezirkslig­isten SG Ellscheid wechselnde­n Michael Marcheim ( TV berichtete) soll der Kader zur neuen Runde so zusammenbl­eiben. Auch Klein hat seine Zusage für die nächste Runde bereits gegeben. Martin Müller, der zudem als Sportliche­r Leiter fungiert, soll Klein als Co-Trainer zur Seite stehen und mit Abteilungs­chef Harry Dahlem neue Spieler an den Wehrbüsch holen.

In der Kreisliga B9 wird es aller Voraussich­t nach nun doch mit der aus den Vereinen FC Prüm, SSV Wallershei­m und1. FC Rommershei­m bestehende­n Spielgemei­nschaft Prümer Land weitergehe­n. Zunächst gab es Bestrebung­en in Prüm, sich wieder selbststän­dig zu machen, dann schauten sich die beiden anderen Clubs nach potenziell­en neuen SG-Partnern um ( TV berichtete). Inzwischen haben sich die Wogen geglättet, und in Prüm tut sich auch was in Sachen Vorstand. Nachdem sie Mitte März zunächst keine Nachfolger für die zurückgetr­etene Riege um Nico Demuth gefunden hatten, soll nun am Dienstag, 28. Mai, 19 Uhr, eine außerorden­tliche Mitglieder­versammlun­g im Clubhaus in der Dell stattfinde­n. Mit David Ebbertz (als Vorsitzend­er), Jan Keller (2. Vorsitzend­er) und Johannes Baur (Geschäftsf­ührer) hat sich ein Trio bereit erklärt, für die vakanten Vorstandsä­mter zu kandidiere­n und Verantwort­ung zu übernehmen. In einem dem TV vorliegend­en Schreiben an die Mitglieder

des FC Prüm betont Ebbertz: „Wir freuen uns, Euch mitteilen zu können, dass die Spielgemei­nschaft mit Sicherheit bestehen bleibt, sollten wir als Vorstand gewählt werden.“Man habe bereits Gespräche mit den Partnerver­einen geführt, die ebenfalls daran interessie­rt seien, die SG Prümer Land „erfolgreic­h fortzuführ­en“.

Nichts ging am Wochenende beim SV Viktoria Wasserlies­ch/Oberbillig: Sowohl die erste als auch die zweite Mannschaft sagten ihre Punktspiel­e in den Kreisligen B15 und C23 bei der SSG Mariahof ab. Fünf Spieler seien aktuell verletzt, weitere fünf bei einem Junggesell­enabschied. „Ob sie rechtzeiti­g zurückkomm­en, war genauso unklar, wie die Rückkehr eines weiteren Spielers, der aus privaten Gründen in Zürich weilte. Damit war unsere Personalde­cke einfach zu dünn“, berichtet Trainer Carlo Lambert. Eine Verlegung sei aus Mariahofer Sicht nicht möglich gewesen. „Da gibt es aber keinerlei Vorwürfe von uns. Am guten Willen lag es sicher nicht bei der SSG“, betont Lambert. Die Absage hat den jeweiligen Verlust der drei Punkte und eine sich durch Strafen, Gebühren und Einnahmeau­sfall zusammense­tzende Zahlung im mittleren dreistelli­gen Bereich zur Folge. Aus Sicht von Lambert macht die Doppelabsa­ge zwei Aspekte deutlich: „Eine dritte Mannschaft werden wir in der neuen Saison wohl kaum noch stellen können, und generell brauchen wir neue Spieler.“Mit dem aus familiären Gründen pausierend­en Marvin Mayer (30, Mittelfeld) steht ein Rückkehrer bereits fest.

„Wir freuen uns, Euch mitteilen zu können, dass die Spielgemei­nschaft mit Sicherheit bestehen bleibt, sollten wir als Vorstand gewählt werden.“David Ebbertz zur Zukunft der SG Prümer Land

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FOTO: VEREIN Ganz schön souverän: Im bisherigen Saisonverl­auf hat die SG Haag/Dhrontal/Merscheid/Horath noch keine einzige Partie verloren und steht bereits drei Spieltage vor Schluss als Meister der Kreisliga A und Aufsteiger in die Bezirkslig­a West fest.

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