Unternehmerclan Hastor bei Alno am Ziel
PFULLENDORF (dpa/sz) Beim hoch verschuldeten Küchenhersteller Alno hat die bosnische Unternehmerfamilie Hastor nun das Zepter übernommen. Die Familie kontrolliert nach dem Ende eines Übernahmeangebots an Kleinaktionäre inzwischen 43,13 Prozent des Grundkapitals und damit auch der Stimmrechte, wie aus einer Bekanntmachung der familieneigenen Investmentgesellschaft Tahoe vom Dienstag hervorgeht. Der TahoeAnteil stieg um 9,88 Prozentpunkte – die Kleinaktionäre hatten für eine Aktie 50 Cent bekommen. Seitdem das Angebot Anfang Januar ausgelaufen war, fiel der Anteilsschein von etwa 50 Cent auf zuletzt nur noch rund 44 Cent.
Mit der Aufstockung der Anteile an dem Unternehmen mit Sitz Pfullendorf (Lankreis Sigmaringen) dürften die Hastors ihr Ziel erreicht
Digitalisierung: W&W investiert in Finanz-Start-up
STUTTGART (dpa/lsw) - Ein Jahr nach der Gründung der W&W Digital investiert der Finanzkonzern Wüstenrot und Württembergische (W&W) in das erste Finanz-Startup. Die Gruppe habe 75 Prozent an der Treefin AG übernommen, teilte W&W am Dienstag in Stuttgart mit. Treefin hat einen digitalen Finanzassistenten entwickelt. Zum Kaufpreis machte der Konzern keine Angaben. Schätzungen zufolge dürfte er im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich liegen.
Zahl der Streiktage 2016 stark rückläufig
KÖLN (AFP) - 2016 war in Deutschland deutlich weniger streikintensiv als das Vorjahr 2015. Das sagte der Tarifpolitikexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, Hagen Lesch, der Zeitung „Die Welt“unter Berufung auf eine eigene Auswertung. Die Zahl streikbedingter Ausfalltage fiel demnach von mehr als einer Million 2015 auf 150 000 im vergangenen Jahr. Das entspricht etwa dem Niveau von 2013 und 2014. Im Jahr 2015 hatte es viele teils große und lange Arbeitskämpfe etwa bei der Bahn, der Post oder in den kommunalen Kindertagesstätten gegeben. haben, auf Alno-Hauptversammlungen eine solide Mehrheit zu bekommen. Weil bei solchen Treffen nicht alle Aktionäre vertreten sind, reicht eine Mehrheit von weniger als 50 Prozent der Stimmrechte aus. Mehr als 50 Prozent hatten die Hastors ohnehin nicht angepeilt, da dann wegen einer Sonderklausel in den Anleiheverträgen die Alno-Schulden fällig geworden wären. Die Hastors sind in Deutschland auch in anderen Branchen tätig.
Der Familienclan hat unter anderem das Sagen beim Autozulieferer Prevent. Firmen aus dem komplexen Geflecht hatten Volkswagen 2016 in Schwierigkeiten gebracht, als sie im Ringen um bessere Konditionen zeitweise die Belieferung einstellten. Daraufhin kamen Teile der Autoproduktion im Wolfsburger Stammwerk zum Erliegen.
Werbung für kostenloses Girokonto irreführend
BAD HOMBURG/DÜSSELDORF (dpa) - Eine Bank darf einem Urteil zufolge nicht mit einem kostenlosen Girokonto werben, wenn sie für die Girocard (EC-Karte) eine Gebühr verlangt. Das Landgericht Düsseldorf untersagte auf Antrag der Wettbewerbszentrale einer SpardaBank die Werbung als irreführend, wie eine Gerichtssprecherin am Dienstag bestätigte. Aus Sicht der Wettbewerbszentrale hat das Urteil Bedeutung für die gesamte Branche, „weil es dem Versuch, Kosten zu verstecken oder durch die Hintertür einzuführen, eine klare Absage erteilt“. Die Entscheidung ist allerdings noch nicht rechtskräftig.
Scheinselbstständigkeit: Risiko deutlich gestiegen
NÜRNBERG (epd) - Berufseinsteiger und Geringqualifizierte befinden sich häufiger in einem scheinselbstständigen Vertragsverhältnis als andere Erwerbstätige. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Scheinselbstständigkeit liegt vor, wenn jemand als selbstständig tätiger Dienstleister für ein fremdes Unternehmen ausgewiesen wird, in Wahrheit aber nichtselbstständige Arbeiten verrichtet. Dabei werden auf irreguläre Weise Sozialversicherungsbeiträge vermieden.