Dementi in Moskau
Das sei „Schundliteratur“, wetterte Wladimir Putins Pressesprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. Die Rede war von einem Bericht des Senders CNN, wonach der designierte USPräsident Donald Trump vor russischen Diensten gewarnt worden sei. Diese verfügten über „kompromittierendes Material“, um ihn „zu erpressen“. Die Informationen sollen aus dem Anhang des in der letzten Woche von den USGeheimdiensten vorgelegten Hacker-Berichts stammen. Das umfangreiche Dokument wurde Dienstagabend auf der Webseite „Buzzfeed“veröffentlicht. Es enthält pikante Details über Trumps Finanzgebaren und sexuelle Vorlieben. Ein Video mit Prostituierten in einem Moskauer Etablissement fand auch Erwähnung. Darüber hinaus soll es Kontakte zwischen Vertretern Trumps und Russlands im Wahlkampf gegeben haben, um „Angelegenheiten im gegenseitigen Interesse“zu klären. Peskow wies die Anschuldigungen zurück, Russland hätte schon im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen belastendes Material gegen Trump gesammelt: „Das ist eine Ente, absolut fabriziert und völliger Blödsinn“, so der Kremlsprecher. Auch der Ex-Chef des Inlandsgeheimdienstes FSB, Nikolai Kowaljow, äußerte sich am Mittwoch ähnlich: Kompromittierendes Material über jemanden zu sammeln, der wie Trump 2013 einen Schönheitswettbewerb in Russland veranstaltet habe, sei für niemanden von Interesse, sagte er.
Klaus-Helge Donath