Prioritäten ändern sich nach Wahlen
Zur Meldung „Land will Extrageld für Eltern bei Geburt von Mehrlingen sparen“(9.1.): Wir reden hier von ungefähr 350 000 Euro pro Jahr! Für Baden-Württemberg nichts! Ich erinnere nur an die Bankenrettung! Auf der gleichen Seite lesen wir, dass das Land künftig mehr Sprachlehrer für Flüchtlinge und Psychotherapeuten für den Nordirak ausbilden will.
Sicher löblich – aber: das eine tun und das andere nicht lassen – wir müssen sonst das sichere Gefühl haben, dass sich die Werte deutlich verschieben, und eine Familie mit einer Mehrlingsgeburt hinter andere Schicksale zu stellen, ist definitiv nicht hinnehmbar.
An dieser Stelle fordere ich die grünen Wahlversprechen in aller Deutlichkeit ein – insbesondere bei unserem MP Kretschmann und Minister Manfred Lucha. Wenn die Herren Sparvorschläge suchen sollten, hätte ich eine lange Liste, und zwar kostenlos. Alfred F. Schneider, Ravensburg Ausgewogene Ernährung mit Fleisch Zum Thema „Viel Lärm um die vegane Wurst“(29.12.): Willkommen im deutschen Steuerverordnungsparadies! Woher haben denn die vielen Veganer und Vegetarier ihre Gesundheit? Von ihren Eltern, die sich ausgewogen ernährt haben. Wenn ich heute höre, dass Fleisch und eiweißhaltige Nahrung die Zähne angreift, dann bitte ich die Leute, die dies behaupten, die Tiere anzuschauen, welche sich vegan ernähren. Jeder Tierarzt bestätigt ihnen Probleme bei den Gebissen von Kühen, Kälbern, Zebras und Pferden.
Die Menschen vergessen einfach, dass eine ausgewogene Ernährung aus Gemüse, Salat, Früchten und Fleisch besteht, nicht aus Pizza und schnellen Snacks. Schaut euch in den von Deutschen hochgelobten Urlaubsländern um, speziell im Mittelmeerraum, dort besteht die Küche aus mindestens 35 Prozent Fleisch. Aber in Deutschland fängt das Essen nicht mit Überlegungen an, sondern mit Vorschriften einer Minderheit. Gerhard Uhrig, Aulendorf Unschuldige tragen Verantwortung Zur Meldung „Hohe Rente für Martin Winterkorn“(5.1.): Da fährt ein sogenannter Spitzenmanager der deutschen Wirtschaft einen Weltkonzern nahezu an die Wand, ob und wann VW im Konzert der Großen wieder oder überhaupt mitspielen kann, steht derzeit in den Sternen. Und was passiert? Dieser Mann bekommt für sein grandioses Versagen ab sofort eine Tagesgage von 3100 Euro.
In welchem Land leben wir eigentlich? Tausende anständiger und unschuldiger VW-Werker verlieren ihren Job, der Konzern muss Milliardenzahlungen an Entschädigung stemmen und Herr Winterkorn trägt keinerlei Verantwortung oder Konsequenzen? Wer macht solche Verträge? Das scheint in der Wirtschaft und in der Politik an der Tagesordnung zu sein, große Entscheidungen und Versprechungen verkünden, bei Versagen trägt die Verantwortung der Unschuldige am Ende der Kette – diese Logik muss man sich erst mal einfallen lassen.
Ein Umdenken dieser Strategie scheint dringendst vonnöten. Im Nebensatz wird dann verkündet, andere VW-Vorstände haben ähnliche Ansprüche. Die horrenden Zahlungen müssen ein Ende haben. Bei VW könnte man die Gelder sehr gut für die Unterstützung unberechtigt entlassener Mitarbeiter gebrauchen. Armin Knoop, Weissensberg Liebe Leserinnen, liebe Leser, Schwäbische Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbriefe@schwaebischezeitung.de