Politisch brandaktuell
Mordkommission Istanbul: Ein Dorf unter Verdacht (ARD, Do., 20.15 Uhr) - Diese neue Folge der Istanbuler Mordkommission ist aktueller und brisan- ter, als den Machern lieb sein dürfte. Der Fall um die verbrannte Leiche eines investigativen Videobloggers wurde nämlich noch vor dem Militärputsch in der Türkei und den anschließenden „Säuberungsaktionen“gedreht. Insofern beschleicht einen im Verlauf ein zunehmend ungutes Gefühl – denn einige Szenen könnten heute so ganz sicher nicht mehr aufgenommen werden.
Zwar führen im Zuge der Recherchen von Kommissar Mehmet Özakin – nach wie vor eine Augenweide: Erol Sander – im Dorf Tepek einige Spuren und überraschende Wendungen auch ins Privatleben des getöteten Journalisten Can Türkman, doch das tut der politischen Relevanz keinen Abbruch. Saralisa Volm spielt die Ehefrau Selma Türkman zurückhaltend. Dasselbe gilt auch für ihre Freundin Nazan Mutlu (glaubwürdig: Gülce Oral). Neu im Istanbuler Ermittlungsteam ist die schöne und kühle Pathologin Derya Güzel (Melanie Winiger). Zufällig zieht sie ins selbe Haus wie Neu-Single Özakin; ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Teilweise hat der Krimi einige Längen und so manche Szenen, Beispiel Bergwerksunglück, gelingen nur suboptimal. Trotzdem ist „Ein Dorf unter Verdacht“sehenswerte Unterhaltung mit Bilderbuch-Kulissen.