Akkordeonistin Fanny Vicens entfaltet Klangmagie im Konzertsaal
Beim Solokonzert am Samstag in der Hochschule trifft neue französische Musik auf Barockmusik
TROSSINGEN (pm) - Die französische Akkordeonistin Fanny Vicens ist am Samstag, 14. Januar, um 17 Uhr im Konzertsaal der Trossinger Musikhochschule mit einem hochkarätigen Solokonzert zu hören. Der Eintritt ist frei.
In ihrem Programm „Laterna magica“tritt neue virtuose französische Musik, darunter auch deutsche Erstaufführungen und sogar eine Uraufführung, in Dialog mit Barockmusik von François Couperin und Jean-Philippe Rameau. Die namhafte junge Künstlerin gibt außerdem am 13. und 14. Januar in der Akkordeonklasse von Prof. Hans Maier einen vom Erasmus-Programm der EU geförderten Meisterkurs.
„Gastkonzert und Meisterkonzert ergänzen den derzeitigen Arbeitsschwerpunkt der Akkordeonklasse“, freut sich Prof. Hans Maier. Fanny Vicens präsentiert in ihrem Gastkonzert eine reiche Palette an Stilrichtungen, die derzeit in ihrem Heimatland aktuell sind. Daneben sind Werke von Rameau und Couperin als barocke „Resonanz“zu spüren. Sie betont: „Neotonale bis postspektrale Musik bereichert das Repertoire für das Akkordeon immer wieder neu.“
Zentrale Figur des Programms, so die Akkordeonistin, sei der 1946 geborene und 1998 früh verstorbene Komponist Gérard Grisey, der 1963 bis 1966 in Trossingen studiert habe und zu einem der wichtigsten französischen Komponisten wurde. Vicens wird seine „Passacaille“interpretieren, die er als 20-Jähriger geschrieben hatte. Gérard Grisey gilt als Vater der „Musique spectrale“: Am Computer durchleuchtete er die Töne bis in ihr Innerstes und eröffnete der Musik des ausgehenden 20. Jahrhunderts eine metaphysische Dimension.
Griseys Einfluss wird im Konzertprogramm beispielsweise spürbar in den sehr an Klangfarben orientierten Stücken von Franck Bedrossian und Januibe Tejera. Sein ehemaliger Student Regis Campo widmet ihm mit der Komposition „Licht! Un hommage à Gérard Grisey“für mikrotonales Akkordeon ein sehr sensibles Stück, das als Uraufführung in Konzert am Samstag zu entdecken sein wird. Fanny Vicens hat übrigens 2015 gemeinsam mit Jean-Etienne Sotty eigens ein mikrotonales Akkordeon mit Bezug auf Griseys spektrale Musik entwickelt.
Fanny Vicens hatte nach abgeschlossenen Studiengängen in Perpignan und an der Pariser Sorbonne in Trossingen jeweils Master- und Solistenstudium Akkordeon (bei Prof. Hugo Noth und Prof. Hans Maier) sowie Klavier (bei Reinhard Becker) erfolgreich absolviert und ihre Ausbildung noch in Luzern mit einem Master für Zeitgenössische Musik ergänzt. Seit vielen Jahren schon konzertiert die mit zahlreichen Stipendien ausgezeichnete junge Künstlerin europaweit mit namhaften Ensembles und spielt auf bedeutenden Festivals.