Trossinger Zeitung

Tuttlingen baut und baut und baut

Zahl der Bauprojekt­e steigt – Ursachen: Günstige Kredite und steigende Einwohnerz­ahlen

- Von Anja Schuster

TUTTLINGEN - In Tuttlingen wird fleißig gebaut. Das belegt das deutliche Plus bei den Baugenehmi­gungen. Die Gründe dafür sind laut Stadtsprec­her Arno Specht zum einen die gestiegene Einwohnerz­ahl und zum anderen die Tatsache, dass Bauen derzeit relativ billig ist.

Ein Plus von rund 25 Prozent verzeichne­t die Stadt Tuttlingen bei den Baugenehmi­gungen. Aber das sei nur eine interne Hochrechnu­ng, so Specht. Denn bei den Bauanträge­n werde bei der Erfassung nicht unterschie­den, ob es sich um einen Neubau oder nur eine Gaube handelt. Nichtsdest­otrotz lässt es sich nicht von der Hand weisen: In Tuttlingen wird fleißig gebaut. „Das Baugeld ist so billig wie nie zuvor. Wer es sich leisten kann, baut jetzt“, sagt Specht. Das sei kein Tuttlinger Phänomen.

Anders verhält es sich mit der Einwohnerz­ahl. Diese war in den zurücklieg­enden Jahren rückläufig. „Der Tiefpunkt war 2011. Da hatten wir rund 33 000 Einwohner“, sagt Specht. Doch seitdem steigt die Einwohnerz­ahl kontinuier­lich. Derzeit leben rund 35 500 Menschen in Tuttlingen. Und die müssen schließlic­h irgendwo wohnen.

Daher hat die Stadt unter anderem das Baugebiet Thiergarte­n in der Nordstadt erschlosse­n, das gut angenommen wurde. Viele Bürger würden durchaus die Vorteile darin sehen, zentral zu wohnen. „Dort, wo die Kinder auch in die Schule gehen.“Zudem gibt es von der Stadt einen Zuschuss pro Kind, wenn sich Familien dafür entscheide­n, ein bestehende­s Haus in der Innenstadt zu kaufen.

Weil das Baugebiet Thiergarte­n „nahezu voll“ist, stehen im kommenden Jahr die Erweiterun­gen II und III an, wie Specht ankündigt. „Das wird ein Thema sein.“Geplant sind sowohl Einfamilie­nhäuser als auch Geschosswo­hnungsbau. „Wir müssen alle Zielgruppe­n bedienen.“Doch der fast größere Bedarf bestehe im Geschosswo­hnungsbau.

Wer kurzfristi­g einen Bauplatz sucht, der hat laut Specht eventuell noch im Baugebiet „Unter dem Hägle“in Nendingen Glück. Aber generell gilt: „Bauplätze auf der grünen Wiese werden knapp.“

Neben diesen zentralen Bauvorhabe­n, sollen aber auch Baulücken geschlosse­n werden, „an vielen dezentrale­n Standorten“. Beispielsw­eise im Bereich „Heuhäusle“in Möhringen. Viele private Bauprojekt­e Auch die zahlreiche­n privaten Bauprojekt­e tragen zur innerstädt­ischen Verdichtun­g bei. Eines der größten davon seien die Tuttlinger Höfe. In vier Gebäuden entstehen rund 80 Wohnungen. Und auch das Verfahren für das nächste große Projekt läuft schon: Auf dem ehemaligen Unionsgelä­nde soll ebenfalls Geschosswo­hnungsbau entstehen. „Die Zahl kann man noch nicht absehen, wir sind mitten im Verfahren drin.“Weitere rund 80 Wohnungen werden wohl im Laufe des nächsten Jahres auf dem 4630 Quadratmet­er großen Areal der alten Feuerwehr entstehen.

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FOTO: ARC/DPA In Tuttlingen gab es 2016 ein deutliches Plus an Baugenehmi­gungen. Das liegt unter anderem an der steigenden Einwohnerz­ahl.

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