Balgheimer Sternsinger spenden an Tafelladen
Weniger Kinder als in den Vorjahren nehmen an der Aktion teil
BALGHEIM - Bereits seit fünf Jahren ist Marina Schmid für die Sternsingeraktion in Balgheim zuständig. Vorher war sie als Begleiterin tätig. „Wenn auch die Arbeit ziemlich aufwändig ist, macht es mit den Kindern viel Spaß“, erzählt die engagierte Leiterin. Dieses Jahr ist sie allerdings ein bisschen geknickt, da sich sehr wenige Kinder zur Teilnahme bereit erklärten.
Von Seiten der Kirchengemeinde wurden von den Geburtsjahrgängen 2003 bis 2009 immerhin 100 Kinder angeschrieben. Die erhofften Reaktionen blieben jedoch aus. Mit Müh und Not brachte Marina Schmid sieben Kinder zusammen, weshalb ihr 15-jähriger Sohn Juan Miguel Vargas Schmid auf ihr Zureden nochmals mitlief. „Nächstes Jahr ist es dann endgültig „Schluss für mich“, erklärt der 15-Jährige, obwohl es ihm an den vier Tagen wiederum sehr gefallen hat.
Zu der Truppe zählt als einziges Mädchen Jana Sitnikow, die durch verwandtschaftliche Beziehungen aus Weilheim mit den Balgheimer Sternsingern ging. „Damit kann ich dazu beitragen, dass die armen Kinder in Kenia ausreichend Trinkwasser bekommen“, sagte Jana als jüngste Sternsingerin. Ob nun als König Kaspar, Melchior oder Baltasar, fanden die Kinder die Aktion sehr anstrengend, weil sie nur mit zwei Gruppen die meisten Familien im Ort besuchten. „Dass wir den Leuten mit unseren Liedern und Segen eine Freude bereiteten, macht uns dennoch froh,“bestätigten Moritz, Florian und Luis.
Über ein besonderes Erlebnis berichtete Marcel Ulrich. Seine Gruppe ging auch zu andersgläubigen Familien. Manche distanzierten sich von dem Segen, nahmen aber die kleinen Könige freundlich auf und spendeten auch eine Kleinigkeit. Pech hatte indessen Tim Bleile. Einen Tag war er nur dabei, dann brach er sich auf der Rutsche den Fuß und konnte seine „Mitstreiter“nur in Gedanken begleiten.
Aber nichts desto trotz teilten diese alle erhaltenen Süßigkeiten mit ihm. Doch die Hälfte spendeten die kleinen Könige dem Tafelladen in Tuttlingen. „Mit dieser Geste sind unsere Sternsinger in doppelter Funktion im Einsatz mit dem Segenstext: Drum helft mit, fangt an zu teilen, dann werden viele Wunden heilen. Diesem Hause Gottes Segen, Glück auf allen euren Wegen“, resümierte Marina Schmid.
Olga Ebert vom Tafelladen Tuttlingen nahm die Kisten mit großer Freude entgegen. Für 30 Cent per 100 Gramm Schokolade können sich die Kunden zusätzlich ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk kaufen, meinte die Tafelladenverkäuferin. Seit März 2005 ist sie im Tafelladen Tuttlingen teilzeitbeschäftigt.
Danach zeigten Marcel Ulrich, Juan Miguel und Luis Enrique Vargas Schmid ihre Armbänder mit einem USB-Stick, die sie von der Katholischen Kirchengemeinde für sechsmaliges Sternsingen am Dreikönigstag als Dank erhielten. Auf dem Stick sind Fotos über die sechs Jahre Sternsingerarbeit.