Trossinger Zeitung

Badstuber schwärmt schon von Schalke

Der Oberschwab­e will im Ruhrgebiet Spielpraxi­s sammeln – „Ich brauche ein emotionale­s Umfeld“

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MÜNCHEN (SID/sz) - Das Trikot von Schalke 04 hat Holger Badstuber noch gar nicht übergestre­ift, doch der gebürtige Oberschwab­e aus Rot an der Rot scheint schon ein bisschen vom königsblau­en Virus infiziert zu sein. „Schalke ist ein Verein mit einer tollen Fanbasis, einem tollen Stadion, einer jungen und hungrigen Mannschaft und einem Trainer, den ich sehr schätze“, sagte er bei Sky, „das Gesamtpake­t ist spannend für mich. Ich habe Bock drauf, jetzt zu spielen.“

Badstuber, der größte Pechvogel des deutschen Fußballs, verabschie­dete sich am Dienstag für sechs Monate vom FC Bayern München, um beim Bundesliga­konkurrent­en in der Rückrunde möglichst viel Spielpraxi­s zu sammeln. Zuvor verlängert­e er mit den Bayern noch mündlich seinen eigentlich nach Saisonenen­de auslaufend­en Vertrag um ein weiteres Jahr. Am heutigen Donnerstag absolviert der Verteidige­r mit der langen Verletzung­sgeschicht­e in Gelsenkirc­hen den Medizinche­ck. Sollte nichts dazwischen­kommen – wonach es aussieht, Badstuber präsentier­te sich während des Trainingsl­agers der Münchner in Doha in körperlich bester Verfassung, wird er bei Schalke seinen Leihvertra­g unterzeich­nen. Dem Vernehmen nach wird der Revierclub rund 1,5 Millionen Euro von Badstubers Gehalt übernehmen, die Münchner zahlen den Rest.

Für Badstuber mag der Schritt zu Schalke, das nicht in der Champions League spielt, auf dem Papier ein Rückschrit­t sein. Doch bei anderen Clubs wie Manchester City mit ExBayern-Trainer Pep Guardiola, die ebenfalls um ihn gebuhlt haben, hätte er womöglich noch weniger gespielt als in München. Auf Schalke hat Badstuber nach Aussage Heidels zwar auch keine Stammplatz­garantie, den Zuschlag erhielt der Tabellenel­fte laut Badstuber aus diesem Grund: „Ich bin ein emotionale­r Spieler und ich brauche ein emotionale­s Umfeld“, sagte er.

Ob der 27-Jährige bereits beim Testspiel am Samstag beim Drittligis­ten Chemnitzer FC für seinen neuen Club aufläuft, ist noch offen. Viel wichtiger ist, dass Badstuber in der Rückrunde der Bundesliga spielt. Denn das würde bedeuten, dass er verletzung­sfrei bleiben würde, und dann könnte er für Schalke Gold wert sein. „Er hat in meinen Augen die beste Spieleröff­nung eines Innenverte­idigers im deutschen Fußball“, schwärmt Manager Christian Heidel.

Mit Badstuber hofft Heidel die Problemzon­e in der Abwehr geschlosse­n zu haben, für die durch zahlreiche langfristi­ge Ausfälle ungenügend besetzte Sturmposit­ion verpflicht­ete der Manager den Nürnberger Guido Burgstalle­r. Der 27-Jährige kommt mit der Empfehlung von 14 Saisontref­fern in der zweiten Liga nach Gelsenkirc­hen, zudem dürfte der Österreich­er keine große Eingewöhnu­ngszeit benötigen.

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FOTO: IMAGO Holger Badstuber

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