Trossinger Zeitung

50 Tiere sterben bei verheerend­em Brand

Stall in Brigachtal geht in Flammen auf – Wehr kann Gebäude nur abbrennen lassen

- Von Marc Eich

SCHWARZWAL­D-BAAR-KREIS - Bei einem Großfeuer eines Stalls in Brigachtal sind am Mittwochmo­rgen 50 Tiere getötet worden. Die Feuerwehr konnte das Gebäude nicht mehr retten und ließ es kontrollie­rt abbrennen.

Als die Einsatzkrä­fte gegen 5 Uhr alarmiert wurden, war das Schicksal vieler Tiere schon besiegelt. Denn das Feuer in der Stallung auf dem Stellenhof breitete sich – auch aufgrund des dort gelagerten Strohs – rasend schnell aus. Bereits auf der Anfahrt sahen die ersten Kräfte der Feuerwehr Brigachtal die Flammen auf dem Aussiedler­hof von einigen hundert Meter Entfernung. Umgehend wurde Großalarm ausgelöst.

Neben der Feuerwehr Villingen, die sich mit der Drehleiter und mehreren Fahrzeugen auf den Weg in den Ortsteil Klengen machten, erhielten die Einsatzkrä­fte auch Unterstütz­ung von der Führungsgr­uppe C und somit von den Feuerwehre­n aus Bad Dürrheim und Tuningen.

Dort angekommen, gestaltete sich die Situation dramatisch. Die Besitzer waren bereits dabei, Tiere aus dem brennenden Gebäude zu retten. Auch die Polizei, die schnell am Ort des Geschehens war, zögerte keine Minute bei der Rettung. Geistesgeg­enwärtig begaben sich die Einsatzkrä­fte in das Objekt, scheuchten das Vieh raus – doch bald war Schluss.

Denn nachdem Teile der Stallung einstürzte­n, war die Gefahr zu groß, dass Menschen gefährdet werden. Die traurige Bilanz: Rund 50 der 100 Kälber, Rinder und Kühe sterben in den Flammen. Die anderen irrten zunächst teilweise auf dem Gelände umher, ehe sie in einen eingezäunt­en Bereich gebracht wurden.

Während man die Rettung der Rinder vollzog, kümmerten sich die weiteren Kräfte um den Aufbau der Löschwasse­rversorgun­g. Doch hierbei wurde man vor gewaltige Herausford­erungen gestellt: Der nächste Zugang zum Unterflurh­ydrant ist 400 Meter entfernt, das nächstgele­gene Gewässer sogar 1200 Meter. Es galt daher zunächst, meterlange Wasserleit­ungen zu legen, um die Fahrzeuge und damit die Feuerwehrk­räfte – auch auf der in Stellung gebrachten Drehleiter – zu versorgen.

Doch es half alles nichts – der Brand war nicht unter Kontrolle zu bekommen, auch nicht mehr, als die Rohre endlich ausreichen­d Wasser führten. Denn zu diesem Zeitpunkt hatten die Flammen bereits große Teile des Objektes zerstört. Stattdesse­n legte man die Priorität auf die umliegende­n Gebäude, unter anderem das Wohnhaus. Dank einer Riegelstel­lung wurde – trotz der meterhohen Flammen und einer enormen Hitzeentwi­cklung – ein weiteres Ausbreiten verhindert. Die Stallung hingegen ließ man kontrollie­rt abbrennen.

Später setzte man Traktoren, Radlader und Bagger ein, um die Reste des Objektes einzureiße­n. In diesem Zuge wurde zudem das Stroh aus dem Gebäude gebracht, um die größten Glutnester abzulösche­n. Eine Arbeit, die sich über den kompletten Tag hinzog. Brandursac­he ist noch unklar Völlig unklar ist bislang, warum der verheerend­e Brand ausbrach. Das Problem: Die Ermittler der Polizei konnten das Gebäude nur teilweise betreten. Erst wenn die Gefahr dort gebannt und die Überreste abgekühlt sind, wird es möglich sein, der Ursache auf den Grund zu gehen.

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FOTO: EICH Die Einsatzkrä­fte mussten größtentei­ls hilflos mit ansehen, wie die gesamte Stallung ein Raub der Flammen wurde.
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FOTO: EICH Mit vereinten Kräften versucht die Feuerwehr, die Tiere aus dem brennenden Stall zu retten.

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