Ausbildungszentrum Klippeneck
Baden-Württembergischer Luftfahrtverband konzentriert dort seine Lehrgänge
KLIPPENECK - Der Baden-Württembergische Luftfahrtverband konzentriert sich künftig mit seinen Lehrgängen auf das Klippeneck. Dazu hat er bisherige Liegenschaften verkauft und ein Werkstattgebäude errichtet.
In der Halle des Werkstattgebäudes beugen sich am Donnerstag rund 25 Seminarteilnehmer in kleinen Gruppen über die Motoren von Segelflugzeugen. Seminarleiter Hans Hörber, seit 1981 Lehrgangsleiter beim Luftfahrtverband, erklärt ihnen detailliert, wie die Wartung der Triebwerke vorzunehmen ist.
Der Motoren-Lehrgang ist der erste, der im neuen Werkstattgebäude auf dem Klippeneck stattfindet. „Alles, was verbandsmäßig mit Ausbildung zu tun hat, findet ab jetzt hier statt“, so Hans-Joachim Proß, Vizepräsident und Schatzmeister des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbands. Das umfasse zum einen Fluglehrerausbildungen und zum anderen technische Ausbildungen.
Die Teilnehmer, die von Flugvereinen aus ganz Deutschland angereist kommen, erwerben hierbei die Lizenz zur Wartung ihrer eigenen Flugzeuge. „Die Vereine müssen diese Wartung dann nicht woanders vornehmen lassen, das spart ihnen eine ganze Menge Geld“, sagt Lehrgangsleiter Hörber. Liegenschaft Hornberg verkauft Der Baden-Württembergische Luftfahrtverband hat seinen Flugplatz Hornberg bei Schwäbisch Gmünd inklusive Werkstatt aus finanziellen Gründen aufgeben müssen und ihn an die dortigen Fliegergruppen verkauft. Der Aufwand und die hohen Kosten der Erhaltung seien einfach zu hoch gewesen, so Proß.
Stattdessen konzentriere man sich nun voll und ganz auf das Klippeneck. Das Gelände gehöre schon seit vielen Jahren dem Luftfahrtverband und sei mit einem großen Flugplatz ausgestattet. Die Teilnehmer der mehrtägigen Seminare könnten außerdem im nahe gelegenen Christian-Biser-Heim übernachten. Gefehlt hat nur noch die Werkstatthalle, um die Lehrgänge abhalten zu können.
Im Frühjahr 2016 begann der Bau der Stahlhalle mit einer Grundfläche von 400 Quadratmetern, einer Höhe von 4,80 Metern und einem angrenzenden Sanitärtrakt. Gebaut hat die Halle eine Firma aus MecklenburgVorpommern. Architektin war Alice Haller aus Spaichingen. Noch ist der Innenausbau nicht abgeschlossen, aber die ersten Seminare können schon abgehalten werden. Die Halle ist ausreichend groß, um die Tragflächen oder den Rumpf von Segelflugzeugen in der Halle aufzubewahren und sie bei den Lehrgängen als Anschauungsmaterial einzusetzen.
In den Sommermonaten, wenn in der Halle keine Seminare stattfinden, können hier Flugzeuge untergestellt werden. Ein elf Tonnen schweres Hebefalttor öffnet die Halle nach außen hin.
Der Bau der Halle habe insgesamt eine Million Euro gekostet, so Proß. Finanziert wurde der Betrag durch Mitgliedsbeiträge des Verbandes. Zur Höhe der Summe habe maßgeblich die Erschließung des Geländes auf dem Klippeneck beigetragen. „Wasser, Abwasser und Strom mussten aufwendig erschlossen werden“, sagt Proß. Auch habe man auf dem 1000 Meter hohen Klippeneck besondere Schneefallbedingungen beachten müssen. Das Dach muss eine Last von 400 Kilo tragen können. „Aufwertung des Klippenecks“Denkingens Bürgermeister Rudolf Wuhrer begrüßt den neuen Standortschwerpunkt des Luftfahrtverbandes. „Das bedeutet eine Standortsicherung und eine enorme Aufwertung des Klippenecks“, so Wuhrer. Da die Seminarteilnehmer aus allen Regionen Deutschlands kämen, steigere sich der Bekanntheitsgrad der Gegend, was den Tourismus positiv beeinflusse. „Für uns ist es ein Bekenntnis des Verbands zum Klippeneck“, sagt er. Vor allem die örtlichen Flugvereine würden durch das neue Leistungszentrum profitieren.