Trossinger Zeitung

Mehr Geburten, mehr Hochzeiten

327 neue Tuttlinger kamen 2016 zur Welt – Namensgebu­ng wird zunehmend individuel­ler

- Von Sabine Krauss

TUTTLINGEN - 327 Tuttlinger Babys sind im vergangene­n Jahr zur Welt gekommen – 274 von ihnen wurden in Tuttlingen geboren, 53 außerhalb des Landkreise­s. Dieser Zuwachs liegt über der Zahl der Sterbefäll­e: 233 Tuttlinger starben im Jahr 2016. Neben Zuzügen und der Unterbring­ung von Flüchtling­en trägt somit auch die Geburten- und Sterbeentw­icklung der Donaustadt zum derzeitige­n Wachstum der Tuttlinger Einwohnerz­ahlen bei.

Einen absoluten Rekord vermeldet das Standesamt Tuttlingen, das alle in Tuttlingen geborenen Babys registrier­t: Insgesamt 896 Geburten wurden im Jahr 2016 verzeichne­t. Die meisten von ihnen erblickten im Klinikum Tuttlingen das Licht der Welt, ein paar wenige per Hausgeburt. 2015 waren es noch 748 Kinder, die im Klinikum Tuttlingen geboren wurden. „Immer mehr Mütter aus angrenzend­en Landkreise­n entbinden in Tuttlingen“, sagt Sylvia Knaak, Leiterin des Standesamt­es, „das erklärt die hohen Gesamtzahl­en.“Der Anteil der Jungen und Mädchen betrug dabei übrigens exakt je 50 Prozent – im Bundesschn­itt liegt der Anteil der Jungen bei 51 und der der Mädchen bei 49 Prozent. Name soll Einzigarti­gkeit spiegeln In Sachen Namensgebu­ng erlebt die Leiterin des Standesamt­es eine zunehmende Individual­isierung. „Der Trend geht seit mehreren Jahren in die Richtung, dass Eltern bewusst Namen oder besondere Schreibwei­sen wählen, um die Einzigarti­gkeit des Kindes zu unterstrei­chen“, sagt sie. Ein Beispiel unter vielen ist der Name „David“: Hier gab es 2016 mehrere Eltern, die eine abgewandel­te Form wählten – etwa Devid, Dávid oder gar Davyd. Oder „Elias“, der in Tuttlingen auch als Elia, Eliah, Elijas oder Elyas vorkommt.

Des weiteren gab es im vergangene­n Jahr viele Namen, die nur einmal vergeben wurden. Etwa Anakin-Luke, Chioma, Fiete, Filis, Fotimi-Sofia, Gersi, Josiane, Kassandra, Lani, Latifa oder Nepomuk. „Wir haben Eltern aus der ganzen Welt, unser NamensSpek­trum ist vielfältig“, meint Knaak im Hinblick auf Namen wie Melody, Goomaral oder Geni-Tebo.

Auch wenn Eltern laut Rechtsspre­chung viele Freiheiten bei der Namensgebu­ng ihrer Kinder haben – ganz unkritisch sieht die Standesbea­mtin die freie Namenswahl nicht. „Wir kommen den Wünschen nach, aber wir empfehlen und beraten“, sagt sie. Eltern müssten sich im Klaren sein, dass ein Kind den ausgewählt­en Name ein Leben lang trage und diesen unter Umständen auch immer buchstabie­ren müsse.

Nicht selten kommt es gar soweit, dass Knaak und ihre Mitarbeite­r die Internetsu­chmaschine „Google“zu Rate ziehen: „Wenn Eltern mit einem ganz außergewöh­nlichen Namenswuns­ch kommen, überprüfen wir, ob es den Namen bereits gibt“, sagt sie.

Übrigens: Einen deutlichen Zuwachs gibt es auch bei den Hochzeiten: Sie stiegen von 123 auf 159. Weiterhin auf Tradition setzen Tuttlinger Paare bei der Namenswahl: In 133 Fällen ist der Name des Mannes alleiniger Ehename, den Namen der Frau wählten nur neun Paare als gemeinsame­n Ehenamen, für Doppelname­n entschiede­n sich 14 und für getrennte Namen 16 Ehepaare.

Die Zahl der eingetrage­nen Lebenspart­nerschafte­n gleichgesc­hlechtlich­er Paare bleibt weiterhin eher gering: Drei wurden 2016 geschlosse­n – eine weniger als 2015, und eine mehr als 2014.

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FOTO: DPA Tuttlingen wächst: 327 Geburten stehen 233 Sterbefäll­e gegenüber.
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